Der RAR-Nachfolger hat Probleme: Der Vorverkauf läuft schlecht, und beim Nürburgring-Betreiber hat jetzt ein russischer Investor das Sagen.

Berlin (ebi) - Die DEAG will den Festivalneuling 'Der Ring – Grüne Hölle Rock' gut zwei Monate vor dem Start am 29. Mai möglicherweise vom Nürburgring nach Gelsenkirchen verlegen. Die Betriebsgesellschaft Capricorn Nürburgring (CNG) und der Berliner Konzertveranstalter liegen sich wegen den Finanzen in den Haaren: Das "Tischtuch" zwischen beiden Parteien sei "komplett zerschnitten", hatte die Wirtschaftswoche bereits am vergangenen Freitag berichtet.

Wer schießt die Gagen vor?

Der Ticketvorverkauf läuft dem Bericht zufolge schleppend, von gerade mal 7.500 Dreitagespässen ist die Rede. Andererseits verursachen Headliner wie Muse, Metallica oder Kiss nun Vorkosten in Millionenhöhe. Das Blatt beruft sich auf ein Schreiben von Deag-Chef Peter Schwenkow, in dem 3,5 Millionen Euro (davon 2,68 Millionen für Bandgagen) an aufgelaufenen Kosten nur 800.000 Euro an Vorverkaufserlösen gegenüber stehen.

Weitere 1,27 Millionen Kosten kommen demnach bis Ende März noch hinzu. Vereinbart sei ursprünglich gewesen, die Kosten zu teilen, so Schwenkow. Die CNG habe aber noch nicht gezahlt - für die DEAG ein klarer Vertragsbruch. Die CNG wolle stattdessen noch vor der ersten Grüne Hölle-Auflage raus aus dem Fünfjahresvertrag, weil die DEAG die gesetzten Ziele "eklatant verfehlt" habe, zitierte der SWR Nürburgring-Geschäftsführer Carsten Schumacher.

Die DEAG wiederum betont heute, dass die CNG "seit kurzem im Besitz eines russischen Investors" sei und man deshalb eine Vertragsbruchklausel in den Versicherungsvertrag aufgenommen habe. Mit der Versicherung prüfe man nun mehrere Alternativen, um das Festival zum angekündigten Termin durchführen zu können, sollte der Deal mit den Nürburgring-Betreibern platzen.

Taugt die Arena auf Schalke?

Ein schlechter Start für das neue Ring-Festival - oder vielleicht gar keiner? Ob ein Drei-Tages-Festival in der Arena auf Schalke logistisch umgesetzt werden kann, bleibt offen. Die DEAG findet den Standort zumindest geeignet: Im Ruhrpott gebe es eine große Affinität für ein Hardrockfestival, und die Arena biete ideale Bedingungen. Die Infrastruktur sei hervorragend, und es gebe einen Zeltplatz in der Nähe, heißt es in der Pressemitteilung.

Weiterlesen

11 Kommentare mit 8 Antworten