Metallica und Run DMC bekommen 2009 ihren Platz in der Rock-Ruhmeshalle Hall of Fame zugewiesen - ziehen aber nicht kritiklos ein. Iggy Pop und seine Stooges müssen derweil draußen bleiben.
Cleveland (thk) - Neben der Heavy Metal-Institution Metallica und den Hip-Hop-Pionieren Run DMC gehören auch Gitarrist Jeff Beck, Sänger und Songschreiber Bobby Womack sowie die Doo Wop-Gruppe Little Anthony And The Imperials zum erlauchten Kreis: Alljährlich werden fünf auserwählte Acts für ihren Beitrag zur Musikgeschichte in das sagenumwobene Rock-Walhalla, die Rock and Roll Hall of Fame, aufgenommen.
Die pompöse Zeremonie steigt am 4. April erstmals seit 1997 wieder im Museumsort Cleveland, Ohio, nachdem das feierliche Initiationsritual in den vergangenen Jahren in New York stattfand. Einziges Aufnahmekriterium für den Eliteclub bleibt, dass man die R'n'R-Annalen vor mindestens 25 Jahren mit einer entsprechend furiosen Platte aufgemischt hat.
Metallica irritiert, Run DMC amüsiert
Dass Iggy Pop samt seinen Stooges dagegen nicht berücksichtigt wurden, stößt bei Metallica-Drummer Lars Ulrich allerdings auf Unverständnis. "Das hat mich schon überrascht. Ich dachte, die Stooges wären so gut wie sicher drin. Hoffentlich schaffen sie es in den kommenden Jahren", so der Kommentar des gebürtigen Dänen.
So richtig konnte es die Jury dieses Jahr offenbar keinem Kandidaten recht machen. So finden Run DMC die ihnen zugedachte Ehre gar zum Lachen. Darryl 'DMC' McDaniels fühlt sich im Legendentempel des Rock offenbar etwas deplaziert: "Ich bin ein Rapper, ein MC aus Hollis, der einfach das Mikrofon rockt - und nun werde ich mit den Beatles und Bob Dylan und all den R'n'R-Göttern in der Hall of Fame sein? Das ist lächerlich - lächerlich in einem guten Sinn".
Ulrich: "It's all about unity"
Trotz Ulrichs Verwunderung zeigten sich Metallica in einer Pressekonferenz angesichts der Honorierung ihrer Verdienste um den Metal sichtlich stolz. "Sie bedeutet sehr viel. Damit wird nicht nur uns Tribut gezollt, sondern auch allen Menschen, die uns mit ihrer Vision dabei geholfen haben, nach dort oben zu kommen", betonte Frontmann James Hetfield.
Auch Ulrich konnte sich ob der Ego-Streicheleinheiten zu warmen Worten durchringen. "Wir sind ein Teil des großen Ganzen. Zwischen allen, die vor uns kamen und allen, die nach uns folgen, sind wir ein Verbindungsglied in der Kette", zeigte sich Lars erstaunlich Hippie-like.
51 Kommentare
Metallica ohne Jason ist auch mies.. Und Run DMC - so sehr ich sie liebe - haben nie Rock-Musik gemacht. Naja..
Solange Motörhead,Slayer und Turbonegro fehlen kann man diese Ehrung eh nicht ernst nehmen.
Turbonegro? C'mon.
Pardon,
der Eintrag hiervor ist von mir!
Ich vergaß lediglich mich einzuloggen
@Anonymous (« @thammü («
1. Hör auf den wahren Erfindern des Punkrock ihre Berechtigung in dem Ding da drin zu sein abzusprechen. »):
Ich sage ja nicht, dass es nicht berechtigt wäre! Den "Fame" haben sie ja, wie gesagt!
Nur rein musikalisch-qualitativ betrachtet sind sie nunmal keine Genies...
Hättest du meinen Beitrag genau gelesen, so hättest du bemerkt, dass er sich auf den Unterschied zwischen "Hall of Fame" und "Hall of Quality/Genius/Virtuosity" bezieht.
Natürlich sind die Ramones Punkurgesteine gewesen...
Aber so extrem einfallsreich waren sie nun nicht, wie ich finde.
Habe die ne Zeit lang sogar sehr gerne gehört »):
In dem Fall find ich Relevanz dann halt entscheidender als Einfallsreichtum oder derartiges.
Dir jedenfalls sei verziehen.
@thammü («
In dem Fall find ich Relevanz dann halt entscheidender als Einfallsreichtum oder derartiges.
Dir jedenfalls sei verziehen. »):
Ja, dass Relevanz in der "Rock and Roll Hall Of Fame" vor Einfallsreichtum kommt, und das manchmal auch eng beieinander liegt... dessen bin ich mir bewusst!
Und vielen Dank für deine unaussprechliche Gnade