Bei einem Machtwechsel in Berlin möchte sich der Schlagersänger für die Rückkehr deutschen Liedguts an den Schulen einsetzen.
Hamburg (mma) - Je tiefer das Sommerloch, desto größer auch der Pfropfen, den die Bild-Zeitung Jahr für Jahr aus irgendeiner verstaubten Schreibtischschublade fischt. Weil der zuständige Redakteur gerade erst den Staub von der Heino-Akte geklopft hat - schließlich gab der 66-Jährige Barde vor nicht einmal zwei Wochen seinen baldigen Rückzug von deutschen Schlagerbühnen bekannt - vereinbart er schnell noch ein Interview. Und natürlich hat Heino auch nach 50 Jahren im Showgeschäft noch etwas zu sagen.
Wie er genanntem Blatt freimütig gestand, plant die wandelnde Sonnenbrille nach dem Karriereende als Musiker den Wechsel in die Politik. Und natürlich will er nicht etwa auf den gelben Wagen umsatteln. Als strammer Patriot bietet der Schlagerstar seine Dienste der Unionskanzlerkandidatin Angela Merkel an. Die hatte zuvor dafür plädiert, das deutsche Liedgut wieder mehr zu pflegen.
Eine leitkulturelle Steilvorlage für den gelernten Konditor: Er möchte unter konservativer Regentschaft "überparteilicher Parlamentsbeauftragter für das deutsche Volkslied" werden. "Mir liegt besonders am Herzen, dass Volkslieder wieder an Schulen gelehrt werden", führt Heino aus. Bereichern Zeilen wie "Fest wie unsre Eichen halten allezeit wir stand,
wenn Stürme brausen übers deutsche Vaterland" also demnächst den Musikunterricht? Möglicherweise ergänzt durch weitere streng germanische Weisheiten?
Rapper Fler würde sich sicher gerne einbringen, mit "Schwarz-Rot-Gold, hart und stolz" hat er schließlich bereits eine unmissverständliche Visitenkarte abgegeben. Gemeinsam vorgetragen mit allen drei Strophen der Nationalhymne, die Heino für so hochwertig erachtet, dass er sie einst auf Vinyl bannte, ergäbe das mit Sicherheit ein stimmiges Bild. Vielleicht sollte man das Produzieren heißer Luft aber doch lieber dem Sommer überlassen.
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