Weil ihr Song "Riad N' The Bedouins" unerlaubterweise Songpassagen des deutschen Musikers Ulrich Schnauss verwende, werden Guns N' Roses auf eine Million Dollar verklagt.
New York (mis) - Das britische Label Independiente und der US-Ableger von Domino verklagen Guns N' Roses und Interscope-Geffen (Universal Music Group) wegen unautorisierter Nutzung zweier Songpassagen des deutschen Musikers Ulrich Schnauss im "Chinese Democracy"-Track "Riad N' The Bedouins". Der Streitwert beträgt eine Million US-Dollar (etwa 680.000 Euro), meldet Reuters.
Independiente und Domino besitzen die Lizenzrechte an den Songs des aus Kiel stammenden Elektronik-Musikers. In der Klageschrift machen sie geltend, die Band habe für ihren Song Auszüge der Schnauss-Songs "Wherever You Are" und "A Strangely Isolated Place" verwendet.
Ambient-Beginn geklaut?
Ähnlich der Causa Joe Satriani/Coldplay bezieht sich auch der Plagiatsvorwurf der Schnauss'schen Rechtsvertreter auf eine sehr kurze Stelle zu Beginn von "Riad N' The Bedouins" (siehe Surftipps). Die ersten 45 Sekunden des Guns N' Roses-Tracks malen eine ambient fließende Soundlandschaft, bevor die Gitarre von Buckethead, Bumblefoot oder einem anderen Studiomusiker sämtlichen Tagträumen ein Ende setzt.
35 Sekunden Übereinstimmung
Anhand zweier Youtube-Hörbeispiele erscheint es tatsächlich als äußerst wahrscheinlich, dass sich die von Axl Rose teuer bezahlten Arrangeure den Spaß gemacht haben, die vier melodieführenden Töne von "A Strangely Isolated Place" mit der sphärischen Klangschlaufe zu Beginn von "Wherever You Are" zu vermählen.
Ob diese etwa 35 Sekunden währende Übereinstimmung den Klägern zum Sieg gereicht, ist dennoch fraglich. Satriani scheiterte kürzlich mit einer ähnlichen Forderung auf Schadenersatz vor Gericht gegen Coldplay.
Im Falle von Guns N' Roses dürfte es außerdem schwierig sein, das Entstehungsjahr von "Riad N' The Bedouins" zu eruieren. Für das dazugehörige Album "Chinese Democracy" benötigten die Amerikaner schließlich 17 Jahre. Die beiden Schnauss-Songs stammen aus den Jahren 2001 und 2003.
27 Kommentare
Diese ganzen Plagiatsprozesse die in letzter Zeit laufen fangen langsam an zu nerven.
Da wird halt jeder Paragraph zu tode geritten und jede müde Mark rausgepresst.
wie kann man nur so ein riesen geschiss um plagiate machen. diese beträge sind absolut behindert
Es geht in diesem Fall ganz einfach um Urheberrechte. Und wenn, wie in diesem Fall, 35 Sekunden schlichtweg 1:1 kopiert worden sind (und geistiges Eigentum gestohlen worden ist), dann würde ich alles in Bewegung setzen, um meinen Anteil am Kuchen zu bekommen. Denn der steht einem als Komponist nun mal zu. Und wenn es auch Guns `n´ Roses, Bushido oder Howard Carpendale ist, der sich gerade bei den Ideen anderer Musiker bedient. Um es nochmal klar zu machen: hier wurde nicht die Idee als Inspiration für eine eigene Idee benutzt, sondern schlicht und einfach gestohlen!
Ich würde den meisten Leuten, die hier ihre Beiträge abgeliefert haben raten, sich mal mit der Materie auseinander zu setzen bevor sie ihre Meinungen niederlegen. Aber mit noch nicht mal einem Halbwissen lässt es sich ja großartig rumbrüllen und das Maul aufreissen. Auch wenn beim rumbrüllen der Mundgeruch stärker als der geistige Inhalt ist!
Ich glaub Schnauss hat sich nicht so aufgeregt, als er davon erfahren hat...
@dubwedding (« Auch wenn beim rumbrüllen der Mundgeruch stärker als der geistige Inhalt ist! »):
Dabei hat das Substanz, was du schreibst. Belass es doch dabei.