Platz 13: The Final Frontier (2010)

Das farbenfrohe und blutrünstige Artwork ist eine unverkennbare Hommage an die futuristisch anmutenden Spätachtziger Werke "Somewhere In Time" und "Seventh Son Of A Seventh Son". Zudem fanden die Aufnahmen in den Compass Point Studios in Nassau statt, dem Ort, an dem bereits Meisterwerke wie "Powerslave" oder eben "Somewhere In Time" entstanden.
Quo Vadis Iron Maiden 2010? Das Resultat reiht sich irgendwo zwischen Selbstreferenz und Innovation sowie Klischee und Trademark ein. Die Songs auf Final Frontier bestechen allesamt mit coolen Ideen, die leider – wie bei "Starblind", dessen Melodieführung offensiv an "Infinite Dreams" angelehnt ist – ihre Strahlkraft teilweise aus der Rezitation eigener Großtaten ziehen und oft unnötige Längen aufweisen.
Jeder der drei Gitarristen bekommt seinen Longtrack. Die Gers-Nummer "The Talisman" hat einige folkige Anleihen. Dave Murray spendiert "The Man Who Whould Be King" esoterische Klangtupfer und Adrian Smith lässt in "Isle Of Avalon" seine Progressive Rock-Einflüsse à la Rush von der Leine. Der Closer "Where The Wild Wind Blows" beschwört das apokalyptische Szenario eines Atomkrieges und ist eine typische Harris-Nummer im Stil von "Sign Of The Cross".
Die Anti-Kriegs-Hymne "Mother Of Mercy" mit dem schleppenden Rhythmus und den Metal-Anleihen, die Dickinson-typische Power-Ballade "Coming Home", oder die Uptempo-Nummer "The Alchemist" mit Lead-gespicktem Refrain, der endlich einmal das farbenreiche Spiel dreier Gitarren verlauten lässt, versprühen allesamt den verlockenden Duft der eisernen Jungfrau. Gerade die letzte Nummer klingt wie "Aces High" und lässt vor dem geistigen Auge verschwitzte langhaarige Männer in Spandex-Hosen entstehen.
Das lose futuristische Konzept funktioniert ebenfalls und erfährt seine Umsetzung in mannigfacher Form, mal als Reise zu den Sternen, mal als dystopische Vision mit dem Endpunkt durch apokalyptische Atomblitze.
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