SNL-Premiere, wirre Aussagen, viele Feature-Gäste: Showtime ist, wenn Kanye es sagt.
Kanyetown (hhu) - Morgen erscheint das neue Kanye-Album "Yandhi". Grund genug für den Designer, Sprachschöpfer, Kim Kardashian-Ehemann, Donald Trump-Freund und Unternehmer bei "The Fader" vorbeizuschauen, um die Promomaschine anzuwerfen.
Er spielte ein paar Arbeitsversionen von "Yandhi" vor, sprach über Gott (also sich selbst) und die Welt und trug mal wieder seine "MAGA"-Kappe, kombiniert mit einem Sweatshirt von Kniefetischist Colin Kapernick. Wer glaubt, das passe nicht zusammen, weil Donald höchstpersönlich besagten Kapernick einen "son of a bitch" nannte, ist leider nicht so "woke" wie Ye. Der hat die Kappe nämlich umdesignt und "positive Energie" reingesteckt. Also alles gut.
“But it’s my hat, I redesigned it. I changed the brim, I mean I changed the shape right here and I put positive energy into the hat.” @kanyewest at the @thefader offices this morning.
@Jasonmpeterson pic.twitter.com/uhYZHb7L5U
— TeamKanyeDaily (@TeamKanyeDaily) 27. September 2018
Aber natürlich war der Besuch beim Fader keine Fashionshow. Kanye hatte sehr viel zu sagen:
- Es gab im 19. Jahrhundert ungefähr 800 Sklaven in den USA. (es gab so um die 3,9 Millionen, aber die haben sich ja dazu entschieden)
- Wäre er ein Sklave gewesen, hätte er entweder gekämpft, wäre weggerannt oder wäre ermordet worden (Klar, wir hätten ja auch alle Hitler ermordet)
- Aktuell gibt es in den USA rund zwei Millionen Sklaven in den "privat prisons" (privatisierte Gefängnisse stellen sicher ein Problem dar, auch Kim sprach darüber schon mit dem Präsidenten. Aber Sklaverei?)
Great meeting with @KimKardashian today, talked about prison reform and sentencing. pic.twitter.com/uOy4UJ41JF
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 30. Mai 2018
- Er hätte gerne Stand-Up-Comedian Louis C.K. als Gastgeber bei seinem morgigen Saturday Night Live-Auftritt präsentiert (Louis C.K. zog sich letztes Jahr aus der Öffentlichkeit zurück, nachdem vier Frauen ihn der sexuellen Belästigung bezichtigten)
- Seine neue Sprache, die auf positiven Wörtern basiert, beeinflusste das Album maßgeblich (um die Bedeutung von "artificial" zu erklären, erklärt er: "Nach einem operativen Eingriff geht der "Pussy Count" einer Frau zurück auf Null")
Im Promovideo zur Sendung ist er auch mit seiner Lieblingskappe aufgetreten:
This. Saturday. #snlpremiere pic.twitter.com/EDF3ZIrLDj
— Saturday Night Live - SNL (@nbcsnl) 27. September 2018
- Außerdem muss die Bedeutung des Wortes "No" aus unseren Köpfen, weil sie uns einschränkt
- Kanye bereut es, XXXTentacion nicht öffentlich verteidigt zu haben
- Das gleiche gilt für die Missbrauchsvorwürfe gegen A$AP Bari
- A$AP Bari sei verantwortlich für den Nummer 1-Erfolg von "Ye" gewesen, da er Kanye aus dessen "rich nigga shell" herausgeholt habe
- "Yandhi" wird nur Platz 2 in den Charts erreichen, da Lil Wayne mit "Tha Carter V" auf eins lande. Was "lovely" sei, denn "das Universum braucht Ye- und Wayne-Musik zur gleichen Zeit."
Einen Tweet mit "Yandhi"-Snippet gibt es auch:
YANDHI 9 29 18
YANDHI IS RELEASING THIS SATURDAY pic.twitter.com/ysqMrtc1RP
— ye (@kanyewest) 27. September 2018
Features kommen von 6ix9ine, besagtem XXXTentacion, Ty Dolla $ign und eventuell Rihanna (zumindest hätte sie eine Hook von ihm bekommen). Es bleibt spannend.
4 Kommentare mit 4 Antworten
Great meeting with @KimKardashian today, talked about prison reform and sentencing.
Is klar, der olle Lustmolch
"Aktuell gibt es in den USA rund zwei Millionen Sklaven in den "privat prisons" (privatisierte Gefängnisse stellen sicher ein Problem dar, auch Kim sprach darüber schon mit dem Präsidenten. Aber Sklaverei?)"
Wie soll man es denn sonst nennen?
Ist schon sehr nah dran, jo.
Außer den paar Grundrechten, die sie noch haben, wie z.B., dass man sie (theoretisch) legal nicht foltern oder töten darf.
Das durfte man Sklaven je nach Gesellschaft (theoretisch) aber auch nicht.
und um die immer gut gefüllt zu halten, gibts da halt auch schon mal 20 jahre für ne handvoll gras in der tasche.
Seine politischen und gesellschaftlichen Aussagen erscheinen im Moment wirr und ziemlich willkürlich (als er sich vor bald 15 Jahren gegen Bush ausgesprochen hat, kam das deutlich souveräner und selbstbewusster rüber). Aber es ist schon immer noch faszinierend, wie Kanye West auch nach so langer Zeit immer noch auf Knopfdruck Hype um seinen musikalischen Output generieren kann. Und das, obwohl das Yahndi-Snippet eher roh und unfertig klingt. Große Unterhaltung eben.
Es wäre sehr gesund, würde weniger bullshit geredet und trara gemacht und einmal vernünftig und ohne experimentelle Dramaqueenmomente Musik gemacht
Wenigstens einmal. Dann höre ich mir das auch wieder an