Bei einem Konzert des Sängers Kid Rock im New Yorker Nachtklub Avalon versuchen die Bush-Zwillinge vergeblich, das junge Publikum für ihren Vater zu gewinnen.

New York (chb) - George Bush macht der politischen Mitte schöne Augen. Immer deutlicher wird dabei die Rolle, die er seinen Zwillingstöchtern zugedacht hat: sie sollen die junge Wählerschaft auf seine Seite bringen. Bei ihrem Auftritt auf dem Parteitag der Republikaner beispielsweise erklärten die zwei am Dienstag, ihre Eltern seien absolut cool. Ihr Vater interessiere sich auch für Musik, er wisse zum Beispiel, dass Outkast eine gute Band sei. Später übrigens bedankte sich Andre 3000, der in einer Art politischer Bildungsreise ebenfalls den Parteitag besuchte, höflich für das Lob.

Ausgerechnet beim Bush sicher freundlich gesonnenen Kid Rock und seinen Fans bissen die Zwillinge schon am Abend darauf aber wieder auf Granit. Nach einem Bericht der New York Post spielten sich im exklusiven Avalon Nachtklub bei einem Konzert von Kid Rock vielsagende Szenen ab. Im VIP-Bereich des Ladens feierten die Töchter von George W. Bush, Jenna und Barbara, ausgelassen während des Gigs. Wie die anderen Konzertbesucher tanzten, sangen und tranken sie die Nacht durch in ihrer VIP-Box gegenüber der Bühne.

Als Kid Rock sein Konzert beendet hatte, lehnten die Bush-Töchter sich über das Geländer der Box und begannen aus voller Brust zu rufen: "Four more years! Four more years!" Doch gegen die Erwartungen der beiden gingen weder die von ihnen mitgebrachten Freunde noch das Publikum auf die Werbungsversuche ein. Im Gegenteil: Die Konzertbesucher übertönten vielmehr die schwachen Stimmen der Zwillinge, weil sie eine Zugabe des American Bad Ass hören wollten.

Auch Kid Rock forderte die Mädels auf, das Geschrei zu unterlassen und stimmte im Gegenzug dazu seinen Song "If I Were President" an, der unter anderem die Textzeilen enthält:" From a mile high, smoking a joint on Air Force One." Von diesem Zeitpunkt an versuchten die Freunde der Bush Töchter verzweifelt, die beiden gegen neugierige Reporter und deren Kameras abzuschirmen, um zu vermeiden, dass die Blamage auch noch dokumentiert werde. Um zwei Uhr beendete Kid Rock schließlich seinen Gig, der Bush-Clan verschwand unauffällig.

Fotos

Kid Rock

Kid Rock,  | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Kid Rock,  | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Kid Rock,  | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Kid Rock,  | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Kid Rock,  | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Kid Rock,  | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Kid Rock,  | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Kid Rock,  | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen) Kid Rock,  | © laut.de (Fotograf: Björn Jansen)

Weiterlesen

MTV Awards Im Schatten des Wahlkampfs

Jay-Z und Outkast heißen die Chefs der diesjährigen MTV Music Awards, die unspektakulär in Miami über die Bühne gingen. Ausgebuht wurden die Töchter von John Kerry.

US-Wahl Alice Cooper vs. Public Enemy

Während George Bush-Fan Alice Cooper die Vermischung von Musik und Politik beklagt, startet ein Teil der US-Hip Hop-Community einen Wettbewerb um die besten Anti-Bush-Rhymes. P. Diddy fühlt sich derweil von der First Lady brüskiert.

US-Wahl Rapper-Lob für Republikaner

Während Outkasts Andre 3000 auf dem Parteitag der Republikaner in New York City auftreten möchte, lobte Def Jam-Boss Russell Simmons einen Gouverneur derselben Partei für ein verbessertes Rauschmittelgesetz.

laut.de-Porträt Kid Rock

Wie hört sich das wohl an, wenn ein abgedrehter Freak aus Detroit (Rock City) aus seiner Bude kriecht und beschließt, Musik zu machen? Kurzes Nachdenken, …

laut.de-Porträt Outkast

Das Hip Hop-Duo OutKast bringt 1993 mit der ersten Single "Players Ball" den Süden Amerikas und besonders die Großstadt Atlanta auf die Rap-Karte. Ihre …

Noch keine Kommentare