Der 64-Jährige erlag am 26. November den Folgen eines Schlaganfalls.
Prag (dr) - Kevin Walker ist tot. Der Gitarrist der britischen Rockband Killing Joke verstarb am 26. November im Alter von 64 Jahren in Prag infolge eines Schlaganfalls, wie die Band in den sozialen Medien bestätigt.
Seine Bandkollegen würdigen 'Geordie', wie Walker aufgrund seines nordostenglischen Akzentes seit der Schulzeit genannt wurde, auf Instagram als "legendären Gitarristen".
1979 gründet Walker während seines Archtekturstudiums in London ohne jegliche vorherige Banderfahrung mit Sänger Jaz Coleman und Drummer Paul Ferguson Killing Joke. Mit "Love Like Blood" landen die Rocker im Jahr 1985 einen veritablen Hit. Ihre Punkwurzeln hat die Band zu diesem Zeitpunkt bereits hinter sich gelassen, spielt zeitgenössischen New Wave, der auch dank des Trademarksounds von Walkers tief gestimmter semi-akustischer Gibson ES-295 stets dynamischer klingt als die Musik vieler Genrekollegen.
Wie er die Basis für sein gekonntes Gitarrenspiel legte, erklärt Walker 1984 in einem Interview mit folgender Erinnerung an ein "tägliches Ritual" aus seiner Jugend: "Für gewöhnlich rannte ich um vier von der Schule aus nach Hause, schloss mich im Schlafzimmer ein, drehte den Verstärker voll auf und zerstörte ihn, bis er reinkam." Mit ihm meint Walker seinen Vater, der sich für Kevins erste musikalische Versuche nicht erwärmen kann. Doch die Arbeit zahlt sich aus: Für sein Gitarrenspiel bei Killing Joke erhält 'Geordie' hohe Anerkennung von Musikerkollegen – etwa von Led Zeppelins Saitenbearbeiter Jimmy Page, der das Spiel Walkers als "richtig stark" adelt.
Im Lauf der Jahre der Jahre nimmt der kommerzielle Erfolg ab, das Lob der Kritiker jedoch kaum. Nicht nur für viele Musikjournalisten, sondern auch für zahlreiche Musiker bleibt Walker eine ewig unterschätzte Ikone, was sich nun auch an den genreübergreifenden Kondolenzen in den sozialen Medien zeigt: So bezeichnet etwa Randy Blythe, Sänger der Metalband Lamb of God, Kevin Walker auf Instagram als "Gentleman", der eine Gitarre "wie eine Armee" habe klingen lassen.
Mit "Ruhe in Frieden, Bruder" schließen Killing Joke die Würdigung ihres Bandkollegen ab.
4 Kommentare mit 2 Antworten
Habe mich nie näher mit Killing Joke befasst, aber alleine der Song "Love Like Blood" und das Gitarrenspiel darin ist für mich ein Klassiker. In jedem Fall zu jung gestorben - RIP.
https://www.youtube.com/watch?v=TnpwuRlXbhk
Auuuuuuuuutsch... Das schmerzt...
RIP Geordie. Werde dein Gitarrenspiel so vermissen.
Killing Joke sind so eine unfassbar gute Live-Band. Doppelt traurig: Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass Jaz Coleman die Band ohne ihn weiterführen wird.
Ja, die sind live obszön gut gewesen... Bin auch sehr skeptisch, ob die Truppe weitermacht. Für so alte Herren waren sie immer erstaunlich aktiv.
Stimmt. Fand auch die letzten Alben erstaunlich gut. Die Gründungsmitglieder Youth und Ferguson sind ja auch seit langem wieder dabei. Von dem Schock werden sie sich erstmal erholen müssen.
Aber lieber rechtzeitig aufhören als ewig auf Abschiedstour gehen
Schrecklich. Rest in Peace.