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Platz 5: Lust For Life (2017)

Wer wissen will, wie sich wunderschön sich Chaos anhören kann, der wird mit "Lust For Life" fündig. West-Coast-Pop trifft auf Trap-Rhythmen mit Americana-Elementen - da waren gleich mehrere Produzenten am Werk. Wie vielfältig dieses Album ist, zeigt allein schon die Feature-Liste: The Weeknd, A$ap Rocky, Playboi Carti, Stevie Nicks und Sean Ono Lennon. Ein stilistisch offenes Album ist sehr gewagt aber aufregend.

Die Vielfältigkeit ist allerdings die größte Stärke und Schwäche zu gleich. Es wird nicht langweilig, und für alle ist etwas dabei. Diejenigen, die Gangsta-Lana vermisst haben, sind mit "Cherry" und "In My Feelings" bestens bedient. Love-Songs gibt's auch eine große Bandbreite, von hoffnungsloser Melancholie bis nostalgischer Jugendliebe. Wer sich auf ein weiteres Konzeptalbum gefreut hat, wird mit "Lust For Life" allerdings enttäuscht. Die Songs bewegen sich auf unterschiedlichen Niveaus und sind überladen mit Symboliken. Wirkt auf mich wie ein Versuch, sich lyrisch zu beweisen. Und dabei hat Lana das doch gar nicht nötig.

Trotzdem gibt es Highlights auf dem Album, die mich total abholen. Der Introsong "Love" und das Outro "Get Free" zum Beispiel. Aber ein All-Time Favourite ist "White Mustang", denn im Chorus, in dem Lana wiederholt "White Mustang" singt, versteckt sich ein homophonisches Wortspiel: "White Mustang", "Why am I Stayin", "You're why I'm stayin'". Allein wegen diesem Song gehört "Lust For Life" zu den besseren Lana-Alben.

Es ist insgesamt ein sehr gutes Album mit großartigen und gut ausgewählten Features, dass eine breite Hörer*innenschaft anspricht, aber sich leider gleichzeitig etwas in dieser Vielfältigkeit verliert.

Hightlights: "Love", "White Mustang", "Get Free"

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