Das Battlerap-Turnier soll ein letztes Mal stattfinden. Ein Vermächtnis, das eher wie ein verzweifelter Griff nach vergangenem Ruhm wirkt.

Osnabrück (lru) - Julien von JuliensBlog plant, ein letztes Mal sein Turnier JuliensBlogBattle (JBB) zu veranstalten. Dazu liefert er ein Video, das wie aus der Zeit gefallen wirkt: zwei Minuten Eigenlob, kein klares Konzept, aber immerhin die Aufforderung zur Einsendung von Qualifikationstracks samt Ausweiskopie. Man kennts.

Er selbst nennt JBB "das größte und beste Battlerap-Turnier, das es jemals gab und geben wird". Dass das letzte offizielle JBB 2018 gleichwohl alles andere als gelungen war, räumt er immerhin ein. Diesmal soll es mit Community-Regelwerk und einem spendenbasierten Preisgeld "vernünftig" zu Ende gehen. Details? Keine. Dafür Kommentare wie "Sun Diego holt gerade das Spongebozz-Kostüm aus dem Keller".

Nach dem damaligen Hype um JuliensBlog folgten bis dato Stille, schlecht produzierte Videos, irrelevante Cyphers und eine Verurteilung wegen Volksverhetzung. Nun soll es Jahre später einen würdigen Abschluss geben, zumindest nach Juliens Vorstellung.

Dabei ist Battlerap gerade durchaus wieder Thema. Erst vor einem Monat veröffentlichte Deutschrap Ideal ein Video über den Fall JBB und zeigte darin auf, warum das Turnier einst funktionierte - und warum es heute nicht mehr zündet. Auch laut.de-Autor Yannik Gölz arbeitete die Geschichte des VBT kürzlich auf. Die Faszination für Battlerap lebt auf YouTube durchaus noch – nur eben nicht mehr für Julien.

Zwischen Nostalgie und Ratlosigkeit bleibt vor allem eine Frage: Wer braucht das eigentlich noch?

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