Menschmaschinen und Bestechungssummen - wir sprachen mit The Notwist, Mutter, Fehlfarben und Die Goldenen Zitronen über ihre Lieblingsplatte.
Düsseldorf (sla) - Die besten Ideen sind oft jene, die im Nachhinein so naheliegend erscheinen, dass man sich in einem fort wundern muss, warum sie vorher niemand hatte. Eine von ihnen gelang Miguel Passarge – mit der Erfindung des Lieblingsplatte Festivals.
Passarge ist Programmchef des Düsseldorfer Kulturzentrums Zakk, dessen etwa 900 Menschen fassende Haupthalle im vergangenen Dezember für eine Woche zum geschichtsträchtigen Ort mutierte. Zwar stellt die Begebenheit "Band führt Album am Stück auf" längst kein Novum mehr dar. Auf den genialen Twist, sie zeitlich und örtlich zu bündeln, kam zuvor jedoch keiner.
Sieben Abende, sieben Bands, sieben Klassiker: der Gedanke an sich ließe sich als konservative Nostalgie abtun – wäre da nicht das von subkulturellen Wegweisern gespickte Programm. Im Tagesrhythmus folgten Indie-Pop- auf Post-Punk-Klassiker und Hip Hop- auf Krautrock-Meilensteine.
Doch was genau ausgerechnet The Notwist, Mutter, Fehlfarben oder Die Goldenen Zitronen, allesamt nicht gerade als selbstverliebte Gralshüter des eigenen Werkes berüchtigt, zum Mitmachen bewegte? Das erfahrt ihr in unserer ausführlichen O-Ton-Collage:
Mensch-Maschinen und Bestechungssummen – unterwegs auf dem ersten Düsseldorfer Lieblingsplatte Festival
Und natürlich noch viel mehr. Zum Beispiel was Jochen Distelmeyer von den ersten Demos der Mutter-Platte "Hauptsache Musik zu sagen hatte. Oder was Markus Acher an "Neon Golden" für nicht zeitlos genug hält. Oder wie Frank Fenstermacher sich ohne nennenswerte Saxophon-Kenntnisse zum vollwertigen Fehlfarben-Mitglied mogelte. Und zahlreiche weitere Randkuriosa einer Festivalwoche, die viel versprach und fast alles halten konnte.
Eine Kleinigkeit allerdings nicht: "Die Performances sind exklusiv", pries das Zakk das Event an. Doch den Fehlfarben gefiel ihr Ausflug zur eigenen Quelle so gut, dass sie keine sechs Wochen später die 14 Tourdaten umfassende "Monarchie und Alltag"-Tour ankündigten.
1 Kommentar
Dieser Kommentar wurde wegen eines Verstoßes gegen die Hausordnung durch einen laut.de-Moderator entfernt.