Der Verlag, bei dem Till Lindemanns Gedichte erscheinen, hätte den Vertrag nicht einseitig aufkündigen dürfen, urteilte das Landgericht Köln
Konstanz (drö) - Der Rammstein-Sänger und Buchautor Till Lindemann hat den Rechtsstreit mit seinem Verlag Kiepenheuer & Witsch (KiWi) gewonnen. Das geht aus einer Pressemeldung der von Lindemann beauftragten Anwalts-Kanzlei hervor. Rammstein veröffentlichten die Mitteilung am Freitag auf X.
Der Verlag hatte 2023 die Zusammenarbeit mit Lindemann beendet, nachdem einige Fans dem Sänger Machtmissbrauch vorgeworfen hatten. Der Künstler klagte beim Landgericht Köln gegen die Beendigung des Vertrages, nun wurde der Klage stattgegeben. Dem vorliegenden Dokument zufolge ist die Entscheidung noch nicht rechtskräftig.
Als Anlass für die Vertragsauflösung führte der Verlag damals ein pornografisches Video ("Till The End") Lindemanns an, in dem eines seiner Bücher ("In Stillen Nächten", 2013) zu sehen war. Eine Trennung von Künstler und lyrischem Ich seien nicht mehr gegeben gewesen, begründete der Verlag. "Wir verteidigen aus voller Überzeugung die Freiheit der Kunst. Durch die Frauen demütigenden Handlungen Till Lindemanns im besagten Porno und die gezielte Verwendung unseres Buches im pornographischen Kontext wird die von uns so eisern verteidigte Trennung zwischen dem 'lyrischem Ich' und dem Autor/Künstler aber vom Autor selbst verhöhnt ", heißt es in der Pressemeldung des Verlags aus 2023.
Dem Verlag waren Till Lindemanns Grenzüberschreitungen bekannt
Die Vertragskündigung erfolgte damals im Kontext der Vorwürfe des Machtmissbrauchs gegen Lindemann – ihm wurde vorgeworfen, Frauen auf Rammstein-Konzerten gezielt rekrutiert zu haben, um mit ihnen Sex zu haben. Hierbei wurden auch Anschuldigungen des sexuellen Missbrauchs und der Verabreichung von Betäubungsmitteln laut, ein Verfahren gegen Lindemann wurde jedoch wieder eigestellt. "Mit Erschütterung haben wir in den letzten Tagen öffentlich gewordene Vorwürfe gegen Till Lindemann verfolgt", schrieb der KiWi-Verlag in der Meldung damals.
Lindemanns Anwälte zitieren das Urteil des Landgerichts Köln auf X: "Weder das Video zu 'Till The End' noch die Vorwürfe gegen Till Lindemann könnten die Kündigung begründen". Dem KiWi-Verlag seien "'das künstlerische Werk und die künstlerische Ausdrucksweise des Verfassers' bekannt gewesen", heißt es weiter.
Kiepenheuer & Witsch unterliegt im Rechtsstreit mit Till Lindemann pic.twitter.com/cu2zpsjm6v
— Rammstein (@RSprachrohr) April 11, 2025
4 Kommentare mit 5 Antworten
Freue mich schon auf die Kommentare, in denen der Typ, der nie dementiert hat, eine eigene Casting-Agentin zum Hinführen junger Mädchen im Alter von 18-20 Jahren auf seine dubiosen Backstage-Aftershowpartys mit harten Drogen und abgedunkeltem Zimmer engagiert zu haben, als vollkommen unschuldig und unproblematisch verteidigt wird.
Die werden kommen, das ist so sicher wie der Samen in der Kirche.
*vermutlich volljährige Mädchen. Mehrere Frauen berichteten von fehlender Alterskontrolle.
Oder sein Pornoclip wo er lieber Fans als Porno Darstellerinnen verpflichtete.
Ah, endlich ein weiterer Beweis für die Unschuld der Person. Denn wenn der Sexopa im Rechtsstreit mit seinem Verlag siegt, dann kann an den Vorwürfen doch gar nix dran sein. Stoppt die Hexenjagd, Free Lindemann, freier F*ck für freie Bürger!
Justice has been served
Seine Gedichte sind, ähnlich wie die Rammstein-Texte, garnicht mal so Kunst. Habe mich immer gefragt, wer seine "Lyrik", die immer im lokalen Bahnhofskiosk auslag, überhaupt gekauft hat.
Dieser Kommentar wurde vor 8 Stunden durch den Autor entfernt.
Die Leute, die alles andere von R+ auch kaufen. Es ist nicht so, als gäbe es da eine intellektuelle Leserschaft, die sich nur für das literarische Oeuvre interessieren würde. Die Leute kaufen die Musik, sie kaufen den "Tilldo", sie kaufen Fotobücher mit Mitgliedern der Kelly Family, sie kaufen das Parfum "Benzin", und dann kaufen sie natürlich auch den Gedichtband.
ich will nicht sagen, dass ich es gut finde... aber doch tue ich. lindemann hat in den letzen 30 jahren alles erdenkliche dafür getan, um als sexueller grüsel, triebtäter und lustmörder rüber zu kommen. jetzt aufeinmal entdecken wir bei kiwi schamgefühl und ein gewissen, weil der backlash mglw größer ist als der kommerzielle gewinn...