Der RBB streicht eine Folge des "Tastenficker"-Podcasts von Keyboarder Flake. Auch Geschäftspartner und das Theater Regensburg distanzieren sich von der Band.

Berlin/Regensburg (joga) - Während Till Lindemann und seine Band Rammstein versuchen, mit anwaltlichen Verfügungen den Lauf der Dinge aufzuhalten, gehen immer mehr Unternehmen und Institutionen auf Distanz zur Band. Sie reagieren damit auf die Vorwürfe gegen den Rammstein-Frontmann, die sich in der letzten Woche häuften.

Gestern Abend strich der RBB eine bereits vorproduzierte Folge des "Tastenficker"-Podcasts von Rammstein-Keyboarder Flake aus dem Programm von Radio Eins. Dem Sender erschien eine Ausstrahlung des Podcasts aufgrund der aktuellen Debatte um Rammstein "unangebracht". Einem Statement des RBB zufolge habe Flake keine Möglichkeit gesehen, "eine neue Sendung zu produzieren, in der auf die aktuelle Situation eingegangen werden kann. Deswegen hat Radio Eins in Absprache mit Flake entschieden, dass seine Sendung pausiert."

Nach Informationen der Thüringer Allgemeinen will auch die Agentur Samt & Seidel aus Erfurt nicht mehr mit Till Lindemann zusammenarbeiten. Die Agentur hatte gemeinsam mit Lindemann die Marke "Doctor Dick" entwickelt, unter der u.a. Sexspielzeuge, Socken, Badeschuhe und Bier vertrieben wurden.

Theater Regensburg stoppt Musik-Produktion

Auch die Bühnentechnik-Firma Riggingwerk will künftig nicht mehr mit der Band zusammenarbeiten. Geschäftsführer Aeneas Hohenadl gab gegenüber der Welt zu Protokoll, dass die kolportierten Geschichten rund um Lindemann ein "offenes Geheimnis" in der Branche seien: "Wir distanzieren uns als Unternehmen von der Band Rammstein. Ich schließe eine Zusammenarbeit mit Till Lindemann oder der Band Rammstein in Zukunft aus."

Das Theater Regensburg hat eine Musiktheaterproduktion mit Rammstein-Bezug gestoppt. Das Stück "Mein Herz Brennt" von Torsten Brasch, das auf Texten von Rammstein basiert, sollte ab November an mehreren Spielorten aufgeführt werden. Die Absetzung des Stücks "soll keine Vorverurteilung sein, sondern das Ernstnehmen schwerwiegender Missbrauchs-Anschuldigungen", sagte Intendant Sebastian Ritschel dem lokalen Wochenblatt.

Unterdessen berichtet die taz heute, sie habe am 11. Juni 2023 eine "presserechtliche Abmahnung" von Hamburger Anwälten erhalten, die im Namen der Band Rammstein gewisse Aussagen verbieten wollten. Die Zeitung sieht aber eigenen Angaben zufolge "keine Veranlassung, die begehrte Unterlassungserklärung abzugeben oder den Artikel zu sperren."

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Rammstein

Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer) Rammstein,  | © laut.de (Fotograf: Franz Mauerer)

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12 Kommentare mit 192 Antworten

  • Vor einem Jahr

    Das Riggingwerk-Statement beschreibt ziemlich präzise, wie es überhaupt zu solchen Strukturen kommen kann: Es ist kein Problem, solange es nicht das eigene Geschäft schädigt. Die halbe Welt will es gewusst haben, aber der Profit ging anscheinend stets vor, um sich dann bei öffentlichem Bekanntwerden, wie in diesem Falle geschehen, mit einem heuchlerischen Statement zu "distanzieren" und reinzuwaschen. Peinlich, da sollte man sich lieber im Stillen trennen, als so einen Käse zu verzapfen.

    • Vor einem Jahr

      Verstehe auch nicht, wie das Unternehmen "Doctor Dick" darauf kommt, dass dieser Fall auf es es selbst abfärben könnte.

    • Vor einem Jahr

      Unternehmen, die Bühnentechnik machen, sind eh idR. ein ganz ekelhaftes Kaliber. Hat nicht unbedingt mit ihnen per se zu tun, sondern vor allem damit, daß sie als unterstes in der Nahrungskette sind und die Planlosigkeit "von oben" unter enormem Stress ausbaden müssen. Ist ein ekelhaftes, prekäres Arbeitsklima, wo Weggucken und sich ausschließlich auf den eigenen Scheiß zu konzentrieren absolute Normalität sind.

      Logo hat Riggingwerk als Mitwisser eine Verantwortung, allerdings würde ich von keinem anderen Unternehmen etwas anderes erwarten, leider.

    • Vor einem Jahr

      Find das auch ein total entlarvendes Statement. Fast schon dämlich ehrlich. Unterstützt die zuletzt gesammelten Eindrücke.

  • Vor einem Jahr

    Lächerliche linke Cancel Culture. Der wirschatftliche Schaden den Leute wie ihr anrichtet ist gewaltig. Dabei gibt es keine Beweise und alles wurde zurückgezogen.

    • Vor einem Jahr

      BotThoms ist wieder aktiv.

    • Vor einem Jahr

      Nichts wurde zurückgezogen. Niemand wurde gecancelt. Es gibt keine Beweise für wirtschaftlichen Schaden.

    • Vor einem Jahr

      Wirtschaftlicher Schaden am Arsch. Geld, das nicht in Rammstein-Tickets/Merch/Tonträger investiert wird geht nicht verloren, es landet stattdessen einfach woanders. Vielleicht sogar bei Menschen, die es mehr verdient haben als Lindemann oder Eventim-Aktionären.

    • Vor einem Jahr

      Was CAPSi sagt!

    • Vor einem Jahr

      Wirtschaft, Wirtschaft über alles?

      Nö.

    • Vor einem Jahr

      Versuchen nicht eher gerade Till & seine Spießgesellen unliebsame Äußerungen via einstweiliger Verfügungen zu canceln?
      Ob es Beweise gibt wird die Staatsanwaltschaft wohl jetzt hoffentlich ermitteln.
      Bis dahin geh Stolzmonat feiern, Du Honk!

    • Vor einem Jahr

      Lieber BerndThoms, schade, dass Du mit Deiner Behauptung, Leute wie wir hätten wirtschaftlichen Schaden angerichtet, falsch liegst. Wäre wirklich schön, wenn "wir" diese Macht hätten.

      "Keine Beweise" ist halt so ne Sache. Die Strafprozessordnung kennt vier Beweismittel im engeren Sinne, nämlich Sachverständigen-, Urkunds- und Zeugenbeweis sowie Augenschein (zB Videos). Daneben gibt es ein Beweismittel im weiteren Sinne, nämlich den Beschuldigten selbst, sofern er sich äußert - muss er natürlich nicht. Wenn also eine Dame als Zeugin bei der Polizei/StA aussagt, ihr sei dies und das strafrechtlich Relevante angetan worden, haben wir einen Anfangsverdacht und ein Beweismittel, die Zeugin. Anders ausgedrückt: wenn keine Beweismittel, dann (idR) gar kein Verfahren.

      Eine andere Frage ist, ob sich ein hinreichender Tatverdacht begründen lässt, der Voraussetzung für eine Anklageerhebung wäre. Diese Frage wird am Ende eines Ermittlungsverfahrens von der Staatsanwaltschaft beantwortet.