Die geballte Klagewelle der Musikindustrie gegen Nutzer von Online-Tauschbörsen verzeichnet erste Erfolge. Doch schon ist Gnutella-Entwickler Serguei Osokine mit einer cleveren Geschäftsidee zur Stelle: Der Versicherung gegen Copyright-Klagen.
Internet (rai) - Die massive Klagewelle der US-Musikindustrie gegen Nutzer von Online-Tauschbörsen zeigt offenbar Wirkung: Mehr als eine Millionen Internet-User sollen Berechnungen eines US-Marktforschungsinstituts zufolge aus Angst vor den horrenden Schadensersatzforderungen sämtliche Musikdateien von ihren Computern gelöscht haben. Der Branchenverband RIAA hatte in den vergangenen Wochen mehr als 450 Tauschbörsen-Nutzer medienwirksam auf zum Teil sechsstellige Summen verklagt.
Eine angemessene Antwort auf diese Kampagne hat nun der Gnutella-Entwickler Serguei Osokine gefunden, wie das Computermagazin "c't" berichtet. Auf der Website P2PFund.com bietet er den verunsicherten Tauschbörsen-Nutzern eine Rechtsschutz-Versicherung gegen Plattenfirmen-Klagen an. Das Prinzip: Für einen monatlichen Beitrag von fünf Dollar erhält der User im Falle einer Copyright-Klage finanzielle Unterstützung vom P2PFund.
Übrig bleibendes Geld werde dagegen den Musikern ausgezahlt, deren Songs in den P2P-Netwerken getauscht werden. Idealerweise, so Osokine gegenüber der "c't", gingen die gesamten Versicherungsbeiträge komplett an die Musiker. Doch das hänge natürlich von der Entwicklung der Klagekampagne ab, schiebt der Versicherungs-Gründer den schwarzen Peter erneut den Plattenfirmen zu.
Auch wenn bezweifelt werden darf, ob sich diese sympathische Idee tatsächlich durchsetzt, so ist sie doch ein weiterer Beleg dafür, dass der Dinosaurier Musikindustrie seinen Gegnern (die eigentlich seine Kunden sein sollten) in Sachen Kreativität offenbar hoffnungslos unterlegen ist.
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