Ein US-Fernseh-Sender möchte die Hauptverhandlung gegen Michael Jackson wegen Kindesmissbrauchs im TV "zum Leben" erwecken.
Santa Maria (chb) - Die Hauptverhandlung gegen den King Of Pop, Michael Jackson, beginnt am 31.Januar. Den Prozess wegen Kindesmissbrauchs nutzt der amerikanische Kabelsender E! Networks Television aus, um Quote zu machen. Da in der Behörde selbst keine Kameras zugelassen sind, stellt der TV-Kanal das Verfahren gegen den 46-jährigen Jackson mit Schauspielern nach. Der Chef des Senders, Ted Harbert, möchte das Geschehen für das Volk damit "zum Leben" erwecken.
Das Gericht veröffentlicht täglich Wortlaut-Protokolle. An diese offiziellen Aussagen aller Beteiligten will sich der Sender inhaltlich genau halten. Die Zeugenaussagen sollen als Drehbuch dienen. In fünf jeweils halbstündigen Ausstrahlungen werden die Inszenierungen über den Tag verteilt in Amerika und England gesendet. Momentan suchen Regisseure und Aufnahmeleiter noch nach Schauspielern, die Michael Jackson, die wichtigsten Zeugen und Richter Rodney Melville nachstellen sollen.
Einen Vorgeschmack auf diese Enthüllungen gab es in der vergangenen Nacht. Der Sender ABC zitierte einen Jungen aus einem 1900 Seiten umfassenden Vernehmungs-Protokoll vom April letzten Jahres. Darin schildert das vermeintliche Opfer sexuelle Handlungen mit Jacko. Wie die auf ihren Wahrheitsgehalt noch nicht geprüften Aussagen an die Öffentlichkeit durchsickern konnten, ist unklar. Seit Beginn der Verhandlungen waren es die ersten Gerichts-Dokumente, die an die Presse gelangten.
Schon heute steht der Prozess im Rampenlicht. Richter Melville entschied gute zwei Wochen vor der Hauptverhandlung, dass die Beweisführung öffentlich vorgetragen werden darf. Dabei soll geklärt werden, ob man den Geschworenen auch Hinweise aus eventuellen vergangenen sexuellen Vergehen Jacksons offen legen darf. Michael plädiert nach wie vor auf nicht schuldig. Egal, wie der Prozess für Jacko enden wird, die Medien haben jetzt schon gewonnen.
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