Gestern beteuerte Michael Jackson im Internet noch einmal seine Unschuld. Heute beginnt das Verfahren wegen angeblichen Kindesmissbrauchs.

Santa Maria (chb) - Heute beginnt das Verfahren wegen angeblichen Kindesmissbrauchs gegen den einst so glamourösen King of Pop Michael Jackson. Bei einer Verurteilung drohen ihm bis zu zwanzig Jahre Haft. Die Medien machen schon seit Wochen kaufwirksame Schlagzeilen mit dem Prozess, obwohl nach einer vom Gericht verfügten Nachrichtensperre nur illegale Informationen aus unbekannten Quellen bekannt wurden. Einige Details scheinen den Star schwer zu belasten, andere rücken seine Ankläger in ein fragwürdiges Licht - die noch zu berufenden Geschworenen werden sich schwer tun mit der Entscheidung, ob Jackson schuldig ist oder Opfer einer Rufmordkampagne. Eine traurige Figur gibt er in beiden Fällen ab.

Auf einem Video, das der Musiker gestern über seine Webpage verbreitete, beansprucht er einmal mehr die Rolle des Unschuldigen. Seine einminütige Ansprache weist sämtliche Vorwürfe zurück. Dabei spricht er mit direktem Blick in die Kamera: "Ich werde freigesprochen, wenn die Wahrheit ans Licht kommt. In den vergangenen Wochen ist eine ganze Menge an schmutzigen, bösartigen Informationen in den Medien über mich verbreitet worden." Die Vorwürfe hätten seiner Familie und dem Sänger selbst das Leben zum Albtraum gemacht. Jackson beklagt "bösartige Informationen", die aus Protokollen von Jurysitzungen stammten, denen weder er noch seine Anwälte beigewohnt hätten.

Zuvor hatte der zuständige Richter Rodney Melville gestattet, dass Jackson sich via Internet gegen die Berichterstattung in den letzten Wochen wehrt. Der als sanftmütig und fair bekannte Jurist möchte im Verlauf des Prozesses die "Würde des Gerichts" wahren, er werde "keine persönliche Attacken dulden". Trotzdem ist die Presse bei der Vernehmung des ehemals krebskranken Jungen und Hauptbelastungszeugen zugelassen. Gedruckt wird, was gelesen werden will.

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