Der russische Rapper und sein ukrainischer Produzent machen gemeinsam Musik mit starker Message - für den Frieden und die Freundschaft.
Konstanz (jah) - Der Widerstand gegen Putins Ukraine-Krieg wächst in Russlands Kulturszene: nach Oxxximyron und vielen weiteren setzt nun auch der russische Rapper Morgenshtern ein Statement. Sein neuer Song hat bereits über 2,5 Millionen Aufrufe und liegt momentan auf Platz 22 der YouTube-Trends in der Kategorie Musik. "12" und das dazugehörige Musikvideo wirken auf den ersten Blick wie das typische Hip Hop-Machogehabe mit Geld, Frauen und Drogen. Danach wird es allerdings deep.
Während im Hintergrund demonstrierende Menschen zu sehen sind, klopft die Mutter eines kleinen Jungen verzweifelt an die Fensterscheibe des Sportwagens, in dem Morgenshtern sitzt. Die Frau wird direkt vor der Tür des Wagens erschossen. "Es ist gut, dass er nicht in Russland aufgewachsen ist. Sie haben ihm nicht beigebracht, Angst zu haben. Das Kind ist heute zwölf", rappt Morgenshtern. In der Folge erzählt er im Text von seiner Angst vor Polizisten und der Hoffnung auf einen schnellen Tod durch einen Schuss. Frauen und Kinder drängen wie Flüchtlinge an seinen Wagen. "Große Bosse schicken dich auf die Schlachtbank – Bosse scheren sich einen Teufel."
Ein Russe und ein Ukrainer – gemeinsam für Frieden
Zum Abschluss ist eine Telefonnachricht der ukrainischen Mutter von Morgenshterns Produzenten Palagin zu hören: "Heute morgen wurde unser Dach beinahe komplett weg gesprengt. Wir dachten darüber nach, irgendwohin wegzurennen und sind dann zurückgekommen. Jetzt gerade sitzen wir im Keller, wir haben uns selbst einen bombensicheren Bunker eingerichtet. Mach dir keine Sorgen um uns, Kind."
Mit den danach eingeblendeten Worten setzt Morgenshtern – mit über elf Millionen Followern auf YouTube einer der bekanntesten russischen Rapper – ein starkes Zeichen: "Er (bezogen auf Produzent Palagin) ist Ukrainer. Ich bin Russe. Wir machen zusammen Musik. Für die ganze Welt. Wir wollen Frieden. Wir wollen Freundschaft."
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