Mehr als die Hälfte des TV-Publikums ist mit dem Musikfernsehen unzufrieden. Zu viel Werbung, zu viele Realityshows, zu wenig Musik, lautet das Urteil einer Umfrage unter knapp 5.400 Zuschauern.

Köln (mp) - Schlechte Noten für deutsche TV-Musiksender. Einer Umfrage des Online-Meinungsportals Sozioland und Pop100 zufolge ist mehr als die Hälfte des TV-Publikums mit dem Angebot des Musikfernsehens unzufrieden. Knapp 5.400 Personen wurden zu einzelnen Sendern, Musikformaten, Musikauswahl und Moderatoren befragt. Demnach soll die vorherrschende Unzufriedenheit sich vor allem darauf zurückführen lassen, dass es zu viel (Klingelton-) Werbung, Reality Shows und zu wenig Musik gibt.

"Es sollten wieder mehr Clips und Anmoderationen auf VIVA und MTV laufen", attestieren etwa die Befragten. Bemängelt wird auch die Auswahl an Musikstilen. 64 Prozent wünschen sich mehr Rock, Punk und Metal. Viele fordern ein abwechslungsreicheres Programm, das auch Musikrichtungen abseits des Mainstreams ein Forum bietet.

Trotz aller Kritik stellt MTV den beliebtesten Musiksender, mit sicherem Abstand gefolgt von Viva Plus und den ziemlich jungen Sendern tunespoon.tv und iMusic1. Für MTV arbeitet auch der populärste Moderator. Platz eins nimmt Markus Kavka ein, gefolgt von Ex-Quasselstrippe Sarah Kuttner, sowie Nora und Patrice. Erst an fünfter Stelle ist mit Gülcan eine VIVA-VJane vertreten.

Gefragt wurde auch nach den neuen Videoclipsendern im Internet, die immer mehr Verbreitung finden. 45 Prozent glauben, dass jene den altbewährten Musiksendern das Leben sehr schwer machen oder sie gar verdrängen könnten.

"Nimmt man die Ergebnisse der Studie für bare Münze, so täten die Musikkanäle gut daran, sich auf ihre Kernkompetenz zu konzentrieren und in der Hauptsache –ihrem Namen entsprechend - Musik zu senden", fasst Robert Adamik von Pop100 das Ergebnis der Umfrage zusammen und deutet gleichzeitig an, dass die Ergebnisse vielleicht nicht ganz repräsentativ sind.

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