Heftige Pöbeleien gegen andere Bands und ein neues Album mit ziemlich vielen guten Songs: Oasis kehren haargenau so zurück, wie man sich das von ihnen gewünscht hat.

Manchester (mis) - Die Vorab-Single "Lyla" rollt gerade die britischen Charts auf, Oasis sind wieder auf dem Weg ganz nach oben. Das haben sie sich aber auch hart erarbeitet, und sind dabei, wie man sie kennt, nicht allzu zart besaitet vorgegangen. Auftritt Liam Gallagher: Der Franz Ferdinand-Sänger Alex Kapranos erinnere ihn an "fucking Right Said Fred", Ex-Libertine Pete Doherty sei ein Junkie und dessen Musik "scheiße", Keane schlicht "Vollidioten", die großen UK-Newcomer Kaiser Chiefs klängen seiner erlauchten Meinung nach wie "schlechte Blur" und Bloc Party sähen aus, wie frisch aus dem Vorlesungssaal der Uni heraus gecastet. Ein Heidenspaß, dem größten aller Pop-Lästermäuler mal wieder an den Lippen zu hängen.

Die Antworten der Gehörnten ließen selbstverständlich nicht allzu lange auf sich warten. Noch dazu fielen sie teilweise nicht weniger amüsant aus. So erwiderte Kaiser Chiefs-Sänger Ricky Wilson schlagfertig: "Alleine die Ehre, von Liam wahrgenommen zu werden, ist schon ein Kompliment für uns." Ein Bloc Party-Member hätte dagegen einen herberen Diss erwartet, da Liam dasselbe schon über Travis gesagt habe, während Keane tatsächlich beleidigt zu sein scheinen und vor lauter Wut gleich noch die Brüder verwechseln ("Noel ist ein Wichser").

Doch schließlich ist auch Noel kein Kind von Traurigkeit. Im aktuellen Interview mit Einslive legte der Kopf hinter Oasis sich gleich mit der gesamten US-Musikszene an: "Ich kann einfach keinen Hip Hop ertragen und keinen R'n'B. Ich hasse diese Kultur, die dahinter steckt. Und ich mag auch keine Leute, die solche Musik machen. Eben Idioten wie Snoop Doggy Dogg, Eminem oder 50 Cent. Das sind doch alles Volldeppen!"

Anlass für die heftigen Auftritte des Brüderpaares ist jedoch keine kurzweilige Sehnsucht nach Öffentlichkeit, sondern das neue, das sechste Album der Britpop-Könige. Nachdem schon das letzte Werk "Heathen Chemistry" vor drei Jahren eine Rückkehr zu alter Songwriting-Klasse andeutete, legen Manchesters Finest nun noch einen Gang zu. "Don't Believe The Truth" heißt der neueste Schlag, der nach Aussagen von Songwriter Noel eine politische Komponente besitzt.

"Ich kann es einfach nicht mehr ertragen, wie Politiker heutzutage die Öffentlichkeit anlügen. Der Mann von der Straße hat keine Chance mehr, die Wahrheit zu erfahren", soll er gegenüber gigwise.com gesagt haben. Was der Mann von der Straße ab dem 30. Mai sehr wohl überprüfen kann, ist die Qualität des neuen Oasis-Albums, das mit großer Wahrscheinlichkeit ein konsensfähiges Echo herauf beschwören wird.

Der einfache Grund: Das Gallagher-Duo samt den Herren Archer und Bell hat wieder ein paar melodieselige und mutigere Rocknummern als zuletzt am Start (sowie bessere Songs als "Lyla"), die die Vorfreude der Fans (Berlin-Konzert im Juni binnen Minuten ausverkauft) durchaus rechtfertigt.

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Oasis

Oasis,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Oasis,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Oasis,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Oasis,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Oasis,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Oasis,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Oasis,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Oasis,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Oasis,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Oasis,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig)

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