Ein englischer Richter hat es abgelehnt, den finanziellen Streitfall zwischen einer deutschen Konzertagentur und der englischen Popband Oasis zu verhandeln. Zuständig seien vielmehr deutsche Gerichte.
London (ebi) - Mit einer skurrilen Rechenaufgabe hat sich wohl bald die hiesige Justiz herumzuschlagen. Deutsche Richter müssen dann entscheiden, wie viele Märker die Band Oasis ohne ihren Songwriter und Leadgitarristen Noel Gallagher wert ist. Die britische Supergroup hatte im vergangenen Juni wegen Unstimmigkeiten zwischen den Gallagher-Brüdern einige Shows ihrer Europa-Tour ohne Noel gespielt.
So auch bei "Rock am Ring" und "Rock im Park". Die für die Organisation verantwortliche Marek Lieberberg Konzertagentur GmbH weigerte sich damals, der Band die volle Gage auszuzahlen. Die Veranstalter argumentierten, man habe beide Gallaghers gebucht und nur Liam bekommen. Ein Oasis-Auftritt ohne Noel sei aber eindeutig weniger wert.
Das Oasis-Tour-Managment Definitely Maybe hatte daraufhin bei einem Londoner Gericht Klage gegen die Konzertagentur eingereicht. Richter Morrison teilte nun am Freitag mit, der Fall liege aus vertragsrechtlichen Gründen in der Zuständigkeit der deutschen Justiz. Die Kläger müssten sich an einen deutschen Richter wenden, wenn sie wissen wollten, "wieviel Oasis ohne Noel Gallagher wert ist."
James Dean Bradfield, Frontmann der Manic Street Preachers, wird vor solchen Rechenspielen verschont bleiben. Obwohl der Sänger bei der englischen Version der Playback-Show Top Of The Pops ohne Band auftrat und statt der aktuellen Singles den relativ unbekannten Song "Ocean Spray" performte.
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