Die deutsche Landesgruppe des Plattenfirmenverbandes IFPI fordert von der Bundesregierung die Abschaffung des sogenannten Sendeprivilegs für Internetradios. Dies wäre das Ende für die meisten unabhängigen Stationen und ein schwerer Schlag für die Programmvielfalt und den Musikwirtschaftsstandort Deutschland.
Berlin (rai) - In einer Stellungnahme zur anstehenden Reform des Urheberrechtsgesetzes fordern die Deutsche Landesgruppe der IFPI und der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft am Dienstag die Abschaffung des Sendeprivilegs für Internetradios. Das käme einem Sendeverbot für die meisten unabhängigen Internetradiostationen gleich. Das sogenannte Sendeprivileg erlaubt die uneingeschränkte Ausstrahlung erschienener Tonträger und regelt die Vergütung an Künstler und Plattenfirmen.
Die Plattenfirmen-Lobby will diese seit mehr als 40 Jahren geltende Sendefreiheit nun abschaffen. Sie fordert ein Modell wie in der Filmindustrie, mit exklusiven Verwertungsrechten. Das hieße, dass die Plattenfirmen selbst entscheiden könnten, welche Stücke auf welchem Sender gespielt werden dürfen. Die Genehmigungen müssten die Sender für jeden Titel einzeln einholen. Was bei abendfüllenden Spielfilmen funktionieren mag, erscheint im Falle von 3-1/2-Minuten-Popsongs schon auf den ersten Blick absurd und hätte einen bürokratischen Aufwand zur Folge, den die meisten Internetradiostationen kaum leisten könnten.
Branchenkenner befürchten damit, nach zahlreichen Regelverschärfungen und Gebührenerhöhungen im vergangenen Jahr, die endgültige Verödung der im internationalen Vergleich ohnehin rückständigen deutschen Radiolandschaft. Ein solch beispielloser Eingriff in die Programmfreiheit wäre ein Wettbewerbsnachteil für deutsche Stationen und damit ein weiterer schwerer Schlag für den Musikwirtschaftsstandort Deutschland.
Ausbaden müssten das die Hörer: Neue Internetradiostationen wie laut.fm oder motor.fm versuchen seit einiger Zeit, dem musikalischen Einheitsbrei herkömmlicher Radios ein Alternativprogramm entgegenzusetzen. Wenn erst die großen Plattenfirmen die Sendehoheit übernommen haben, wird für derartige, musikjournalistisch ausgewählte Qualitätsprogramme kaum Platz bleiben.
7 Kommentare
Dies finde ich auch Da ich ja auch bei einen Internet Radio mitmache und mich mal Frage was dies denn soll so etwas abzuschaffen denn dies würd ich sagen stört niemanden und man erreicht ja bei Online radios nie die Hörerzahlen wie bei den radios die über UKW senden und ich muss sagen so sind auch vile Jugendlichen von der strasse die da nichts falsches machen Können und da lieber in einen online radio sind da es bei vielen einen Chat gibt und sowas ja auch eigentlich zur zukunft gehört denke ich mal denn es macht ja auch irgend wo Spass zu senden bzw ein hörer zu sein denn da kann man auch einiges bewegen in so einen radioForum
Gruss DJDanny vom Marile-FunRadio.com Team
reden die bei euch so wie du schreibst?
wahrscheinlich tastatur kaputt.
"." und "," scheinen nicht zu funktionieren.
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die Grafiken sind aber toll eingebunden.
@Thomm:
Paranoia?
Was hat der wirtschaftliche Grundgedanke der "Musikindustrie" mit ... na, nennen wir es mal "Beweissicherung" vonseiten des Staates zu tun? Ich sehe da nur einen einzigen Zusammenhang, und der ist, daß beide Interessen Informationen betreffen, die über das Internet verbreitet werden. Irgendwie habe gerade ich den Eindruck, daß Du die Putzfrauen im Reichstag für das verantwortlichen machen willst, was die Regierung so alles beschließt, nur weil beide unter demselben Dach arbeiten ...?
Gruß
Skywise