Für einen deutschen "Superstar" entschieden sich die Schweizer Zuschauer am Dienstag Abend. Doch aus der Branche bläst dem Lörracher Michael Janz ein frischer Wind ins Gesicht.
Zürich (sos) - Am Dienstag Abend bewiesen die Schweizer wieder einmal ihre Eigenwilligkeit. Auch wenn die Jury von "Superstar 2006" komplett anderer Meinung waren, für enorme 72 Prozent des Publikums war die Sache klar: sie sahen den in Kanada geborenen Michael Janz, der mittlerweile in Lörrach lebt, als neuen Star am Castinghimmel. Neben einem Plattenvertrag gewinnt Michael Janz einen Videoclip-Dreh und einen Auftritt vor 12.000 Menschen beim Energy Festival im Züricher Hallenstadion.
Mit seinen 29 Jahren war Janz im Vergleich zur Konkurrenz im Wettbewerb schon ein alter Hase. Seit 2000 ist er festes Mitglied der christlichen Popband Beatbetrieb, deren jüngstes Album "Akustisch & Live" im Mai diesen Jahres erschien. Auch mit Xavier Naidoo, Patrick Nuo und Yvonne Catterfeld stand Michael schon auf der Bühne.
Ob Michael Janz allerdings in der Schweiz wirklich ein Bein auf den Boden bekommt, steht noch in den Sternen, die Musikbranche zumindest glaubt noch nicht an einen kommerziellen Erfolg des Deutschen. Die Chefs von Radio 24, Radio-Top und Radio Energy Züri warten erst mal ab, wie die erste Single des 29-Jährigen ankommt.
In Fernsehen und anderen Medien wie dem Boulevardblatt Blick wurde Janz' Sieg teils harsch kommentiert: "Es ist verwegen, dass man einen Deutschen zu einem Schweizer Superstar macht", wunderte sich der populäre Schweizer Satiriker Frank Baumann und kritisierte den privaten "Minderheitssender" +3 für diesen "Minderheitssänger".
Auch der Zweitplatzierte Adriano Tomasi nahm kein Blatt vor den Mund und schimpfte in allen verfügbaren Medien über die "abgekartete Scheiße". Seine Begründung, warum er den Sieg verdient gehabt hätte, klingt allerdings auch etwas eigenwillig: "Ich hätte den ersten Platz gebraucht, wegen meiner offenen Rechnungen!"
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