Nach einem Aufsehen erregenden Prozess erklärte eine 12-köpfige Jury den Rap-Mogul Puff Daddy gestern in New York für unschuldig. Dagegen muss sein Schützling Jamaal "Shyne" Barrow nun wohl in den Knast.
New York (joga) - Der US-Rapstar Puff Daddy ist vom Vorwurf des Verstoßes gegen das Waffengesetz, der Gefährdung von Menschenleben und der versuchten Bestechung freigesprochen worden. Nach mehrtägiger Beratung erklärte die Jury den zweifachen Grammy-Gewinner gestern in New York für unschuldig.
In dem sechswöchigen Prozess um eine Nachtclub-Schießerei, bei der drei Menschen zum Teil schwer verletzt wurden, hatten mehrere Zeugen ausgesagt, Puff Daddy mit einer Waffe in der Hand gesehen zu haben. Zudem beschuldigte ihn sein Chauffeur des Versuches der Bestechung: Der Rap-Star habe ihm einen Diamantring und 50.000 Dollar (rund 100.000 Mark) angeboten, wenn er eine in Combs Wagen gefundene Waffe als seine eigene bezeichne.
Den Anwälten des Rappers gelang es jedoch nicht nur, den Chauffeur unglaubwürdig zu machen, sie ließen auch eine Reihe von Zeugen aufmarschieren, die Puff Daddys Version des Tathergangs bekräftigten. Auch eine schriftliche Aussage von Puffys Ex-Freundin Jennifer Lopez dürfte dazu beigetragen haben, dass die Jury wegen der unklaren Beweislage auf nicht schuldig plädieren musste.
Allerdings drohen dem Rapper nun noch Zivilklagen auf Schadenseratz in Höhe von mehreren hundert Millionen Dollar von Seiten der Opfer. Da bei Zivilprozessen die Beweiskette nicht so lückenlos sein muss, wie in einem Strafprozess, ist es durchaus möglich, dass es doch noch zu einer Verurteilung des Rap-Moguls kommt.
Der Körperverletzung und des unerlaubten Waffenbesitzes schuldig gesprochen wurde Puff Daddys Schützling, der Nachwuchsrapper Jamaal "Shyne" Barrow. Er hatte zugegeben, in dem Nachtclub geschossen zu haben. Obwohl auch in seinem Fall die Hauptanklage wegen Mordversuches fallen gelassen wurde, dürfte er das Grinsen, das sich nach dem Spruch der Jury in Puffys Gesicht breit machte, mit gemischten Gefühlen registriert haben. Denn ihm drohen nun bis zu 25 Jahre Haft.
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