Nach Tallinn soll endgültig Schluss sein: Schlager-Komponist Ralph Siegel kehrt dem Grand Prix d'Eurovision den Rücken. Corinna May rüffelt derweil Sat.1.
Tallinn (ebi) - Ursprünglich wollte sich Ralph Siegel erst nach einem Sieg Corinna Mays vom Grand Prix d'Eurovision zurück ziehen. Gegenüber dpa sagte der Komponist und Produzent jetzt, er wolle ungeachtet der Platzierung seines Schützlings am kommenden Samstag im estnischen Tallinn aufhören: "Man muss sich auch von Hobbys trennen können."
Ärzte hatten ihm diesen Schritt schon vor Jahren ans Herz gelegt. Siegel war mit seinen Liedern insgesamt dreizehn Mal beim Grand Prix vertreten. 1982 siegt er mit "Ein Bißchen Frieden" (Nicole). Die Musiker unter seinen Fittichen, beispielsweise Corinna Mays Begleitband Queensize, will er aber weiter betreuen. Als Musical-Komponist will er zudem sein Glück in den USA versuchen. Dem Grand Prix-Titel "I Can't Live Without Music", den er gemeinsam mit Texter Bernd Meinunger für Corinna May geschrieben hat, werden in diesem Jahr gute Chancen eingeräumt.
Die blinde Sängerin regt sich derweil über die Comedy-Sendung "Wochenshow" auf. Als Corinna May verkleidet und mit den Worten "Und das ist mein Preis", hielt Komikerin Annette Frier einen großen Gummidildo in die Kamera. Am Gesäß klebte noch Sahne von der Torte, in die sie sich gesetzt hatte. "Das ist ein Tritt ins Gesicht aller Behinderten. Ich werde mich beim Medienrat über den Sender beschweren", sagte May aufgebracht der Münchner Abendzeitung. Eine Sat.1-Sprecherin meinte dagegen, die Sängerin stelle sich selbst in die Öffentlichkeit und gebe Intimes preis. Deshalb sei es "völlig okay", sie zum Comedy-Objekt zu machen.
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