Der linksliberale Liedermacher hat bei der Kampener Gemeinde eine bösartige Beschwerde gegen den Rasenmäherlärm seiner kleinbürgerlichen Nachbarn eingereicht.

Sylt (stj) - Zum Texten und Komponieren suchte der 59-Jährige in der Vergangenheit häufig sein schönes Domizil im Sylter Nobel-Ort Kampen auf. Die ruhige Lage des Backsteinhauses war für die Wahl einst ausschlaggebend, doch seit diesem Sommer scheint die Zeit der Besinnlichkeit passé zu sein. Die lieben Nachbarn machen dem Sänger mit intensiver Gartenarbeit einen Strich durch die Rechnung.

Flugs schickte unser "Über den Wolken"-Reinhard einen offenen Brief an die Gemeindeverwaltung, in dem er mit drastisch-komischer Wortwahl auf die nervtötenden Missstände hinweist, und der mittlerweile auch mächtig im Blätterwald von Bild bis Spiegel rauscht. "Seit einer Woche suchen wir Erholung ... In dieser Zeit waren jeden Tag um uns herum die Gartennazis mit schwerem Gerät und unter Höllenlärm-Entwicklung damit beschäftigt, auf handtuchgroßen Grundstücken kleinen, unschuldigen Grashalmen den Garaus zu machen. Beenden sie diesen Rasenmäherkrieg!"

Den martialischen Kriegsbegriff begründet Mey mit dem gezielten Angriff der Grasfeinde von allen Seiten. "Montag links von uns, Dienstag hinter uns, Mittwoch schräg links über die Straße, Donnerstag gegenüber. Gleichzeitig stoßen sie zu, mit einem 4-Takt-Rasenmäher, einem 2-Takt-Kantentrimmer und einem 2-Takt-Laubpuster, alle an der oberen Drehzahlgrenze."

Jetzt fordert der Lärmleidtragende ein absolutes Mähverbot während der Urlaubszeit. Sylts Bürgermeisterin Ruth Sönksen kann sich jedoch nicht vorstellen, dass dieser Antrag durchkommt. Die gesetzlich festgelegten Ruhezeiten von 13 bis 15 sowie 21 bis 8 Uhr reichten ganz und gar aus, so Sönksen. Freund Sommerloch lässt grüßen.

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