Der Streamingdienst soll Lizenzgebühren nicht entrichtet und Zahlen manipuliert haben. Die Ankläger fordern rund fünf Millionen Dollar.
New York (juf) - Weil Tidal Lizenzgebühren nicht bezahlt haben soll, sieht sich der Streamingdienst nun mit einer Sammelklage konfrontiert. John Emanuele von der Band The American Dollar klagt zusammen mit seinem Musikverlag Yesh Music gegen S. Carter Enteprises, das Unternehmen von Jay-Z, und zwei andere Firmen, die mit Tidal in Zusammenhang stehen.
Manipulierte Zahlen
Glaubt man den Klägern, so hat Tidal Musik von Independent-Künstlern in sein Angebot aufgenommen, ohne dafür die nötigen Rechte zu besitzen. Emanuele sieht darin eine ganz klare Verletzung des Copyrights. Zusätzlich soll das Unternehmen die Streamingzahlen manipuliert haben, um weniger zahlen zu müssen.
Insgesamt handle es sich um 118 Songs und um einen Streitwert von 30.000 bis 50.000 Dollar, weshalb Yesh Music und Emanuele eine Schadensersatzzahlung in Höhe von rund fünf Millionen Dollar anstreben.
Beim Start von Tidal verkündete Jay-Z, sein Streamingdienst zahle bis zu 75 Prozent der Einnahmen an die Künstler, Produzenten und Rechteinhaber. Diese bekämen damit deutlich mehr als von vergleichbaren anderen Anbietern.
Tidal widerspricht
In einem offiziellen Statement äußerte sich Tidal nun bezüglich der Klage gegenüber Pitchfork. Das Unternehmen versicherte, alle Gebühren seien korrekt gezahlt worden und man besitze sehr wohl die Rechte für die angebotene Musik. Trotzdem seien vorsorglich alle Songs von The American Dollar und anderen Musikern von Yesh Music aus dem Angebot genommen worden.
Samsung zeigt Interesse
Tidal machte in letzter Zeit des Öfteren von sich reden, unter anderem, als Kanye West bekannt gab, sein neues Album exklusiv dort zu vertreiben. Die Einnahmen des Unternehmens locken nun auch andere Großkonzerne an. Samsung soll Berichten zufolge Interesse bekundet haben und stehe demnach seit längeren in Gesprächen mit dem erst seit 16 Monaten existierenden Musikanbieter.
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