Xavier Naidoo feuert Söhne-Sänger Claus Eisenmann. Ein Werbespot soll der Grund für die Trennung sein. Das Gründungsmitglied revanchiert sich mit einer bissigen Solo-Single.
Mannheim (sar) - Nach elf Jahren auf einem gemeinsamen Weg ist Schluss: Wie gestern bekannt wurde, haben die Bandleader Xavier Naidoo und Michael Herberger Sänger und Ur-Mitglied Claus Eisenmann gefeuert. Angeblicher Grund: Eisenmann habe ohne Naidoos Genehmigung einen Werbespot gedreht und damit gegen die Bandphilosophie verstoßen.
Der Mannheimer Morgen hingegen berichtet, der Rauswurf habe bereits im Dezember stattgefunden. Eisenmann wollte nur nicht, dass die Band die Nachricht zu diesem Zeitpunkt publik macht. Gestern ging der Sänger und ausgebildete Tenor dann selbst an die Öffentlichkeit. Anscheinend wollte er damit warten, bis seine Solo-Single "Senza Te" (Ohne Dich) im Kasten war. Damit rechnet er schlagkräftig mit Naidoo ab: "Du verleugnest deine Brüder, Religion als Kapital..."
Klingt also doch nicht nur nach einem unabgesprochenen Werbespot. Auch in einem Bild-Interview gab Eisenmann einen anderen Grund an: "Ich war der einzige, der Naidoo offen die Meinung gesagt hat." Alle anderen hätten vor ihm gekuscht. "Er führt die Band wie ein Diktator. Wir zwölf Musiker werden mit einem Hungerlohn abgespeist, Naidoo und Produzent Herberger kassieren den Großteil der Einnahmen."
Harte Worte, die auch dem musikalischen Direktor Michael Herberger die Sprache verschlagen: "Dazu fällt mir nichts ein", gestand er dem Mannheimer Morgen. "Der Trennung ist ein jahrelanger Prozess vorausgegangen, man kann es nicht an einem Punkt festmachen. Claus hat sich soweit von allen anderen in der Band entfernt, dass es einfach nicht mehr weiterging." Der Tenor sei bei Auftritten ein "Fremdkörper" geworden, der zwischen den Gigs kaum mehr Kontakt zum Rest der Band suchte. "Da muss man doch dann irgendwann mal sagen: so nicht! Aber eigentlich dachte ich, wir seien freundschaftlich auseinander gegangen. Seine Reaktion finde ich unverständlich."
Die Suche nach einem Ersatzmann ist vorerst zumindest nicht geplant, auch nicht die Rückkehr des 2003 ausgestiegenen Frontmanns Rolf Stahlhofen. Herberger sieht für die kommenden Vorhaben der Söhne keine Gefahr: "Wir machen im WM-Sommer ein paar Termine mit dem DFB. Anfang 2007 starten wir dann wieder mit kleineren Auftritten."
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