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Platz 10: Mad! (2025)

Ganz stark ihre Rückkehr in 2025: Album Nummer 28 nimmt den Faden der Vorgänger auf klingt dennoch eigen und textlich gewohnt scharfsinnig. Die zweite Trump-Regentschaft bleibt nicht unkommentiert: "Hit Me, Baby" bittet förmlich darum, aus dem Albtraum namens Realität erwachen zu dürfen, gar amtlich gerüttelt und geschlagen zu werden, denn: "I can't believe that this is where it's at." Die Sparks müssen es wissen. Als ihr Debütalbum rauskam, hieß der US-Präsident noch Richard Nixon. "JanSport Backpack" wiederum nimmt sich ein uramerikanisches Produkt und verknüpft den Outdoor-Rucksack mit einem Breakup-Drama.

Es ist einigermaßen verwirrend, wenn man sich klarmacht, dass hinter all diesen modernen Soundkostümen zwei Herren in sehr gesetztem Alter stecken, die nicht nur pausenlos Alben veröffentlichen, sondern auch noch auf Tournee gehen. Es war aber auch wirklich ein sehr langer Weg bis zur weltweiten Anerkennung. Einer, der glücklicherweise nicht schon 1971 auf dem kalifornischen Freeway endete, wovon "I-405 Rules" handelt. Russells Organ hangelt zwar nicht mehr unentwegt im Kopfstimmenbereich herum, sein Timbre ist dennoch raumgreifend und erstaunlich alterlos, was Songs wie "Running Up A Tab At The Hotel For The Fab" oder "Drowned In A Sea Of Tears" den Klassiker-Stempel aufdrückt.

"Lord Have Mercy" bittet er am Ende - und der Herr hatte Gnade: "Mad!" ist in Großbritannien das erfolgreichste Sparks-Album ihrer Geschichte. Es landete auf Platz 2 und damit zwei Plätze besser als 1974 "Kimono My House".

Anspieltipps:

"Drowned In A Sea Of Tears", "Running Up A Tab At The Hotel For The Fab", "My Devotion"

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