Auf einer Party am Rande der MTV Video Music Awards in Miami kam es zu einer Schießerei. Suge Knight landete daraufhin im Krankenhaus.
Miami (vbu) - Bislang galt Miami als neutrales Gebiet im Kampf der amerikanischen Ost- gegen die Westküsten-Rapper. Gestern änderte sich das abrupt mit einem Schuss ins Bein von Suge Knight. Der Chef des Death Row-Labels gilt als eine der Symbolfiguren der Westküste, seit er so wichtige Stars wie 2Pac oder Snoop Dog aufbaute.
Anlässlich der MTV Video Music Awards (VMAs) gab Rapper KanYe West am Samstag eine Party im Swank Hotel/Miami. Trotz verschärfter Sicherheitskontrollen bei den VMAs muss es mindestens einem Gast gelungen sein, eine Waffe auf die Party zu schmuggeln. Denn gegen 00:40 Uhr Ortszeit fielen Schüsse. Einer davon traf Suge Knight ins rechte Bein, zerschmetterte seine Knochen. Man brachte ihn sofort ins Mount Sinai Medical Center, in dem er zunächst auf der Intensivstation behandelt wurde.
Im Club brach nach den Schüssen - Zeugen berichten von zwei bis sechs Kugeln - Panik aus. Die Polizei räumte den Ort. Trotz der vielen Partygäste und damit potenziellen Zeugen tappt die Polizei bei ihren Ermittlungen im Dunkeln. Bobby Hernandez, Sprecher der Miami Beach Police, bestätigt, dass es noch keinen Verdächtigen gibt. "Wir haben noch keine Beschreibung. Wir wissen nicht wie viele Personen in die Sache verstrickt sind, was verblüffend ist, bei all diesen Menschen um ihn herum", zitiert die Seattle Times den Polizei-Sprecher.
Freunde von Suge Knight warteten im Krankenhaus darauf, den Label-Boss zu sehen. Sie beteuerten in den frühen Morgenstunden, dem verletzten Rapper gehe es gut. Er sei aufgeweckt und würde mit ihnen reden.
Trotz des Vorfalls und der Behinderungen durch den nahenden Hurricane Katrine gingen die VMAs wie geschmiert über die Bühne. Die größten Abräumer waren Green Day, die bei acht Nominierungen sieben Preise abstaubten. Unter anderem gewannen sie mit "Boulevard Of Broken Dreams" den Titel für das beste Video des Jahres. Auch der Publikumspreis ging an die drei Altherren-Punks, allerdings für das "American Idiot"-Video.
Den Preis für das beste Video einer neuen Band gewannen die Killers für ihren pompösen "Mr. Brightside"-Clip. Als einziger Rapper bekam KanYe West einen Preis in einer Kategorie überreicht, die nicht extra auf Rap ausgerichtet ist. "Jesus Walks" gewann den Preis für den besten Clip eines männlichen Künstlers.
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