Die kanadischen Pop-Punker Sum 41 mussten einen Aufenthalt in der demokratischen Republik Kongo wegen Unruhen abrupt beenden. Die vier Jungs wollten in dem afrikanischen Land eine Dokumentation über die Auswirkungen des dortigen Bürgerkrieges auf Kinder drehen.
Brazaville (aw) - Bei Doku-Dreharbeiten in der demokratischen Republik Kongo mussten die Pop-Punker Sum 41 Medienberichten zufolge von Kräften der Vereinten Nationen evakuiert werden. "Wir sind in den Kongo gefahren, um den Leuten zu zeigen, was Krieg wirklich bedeutet, wie gefährlich er für Zivilisten ist, und endeten selbst als Betroffene", erklärte Schlagzeuger Steve Jocz in einem Statement. Bei dem Aufenthalt sollte eine TV-Doku über die Auswirkungen des dortigen Bürgerkriegs auf Kinder für ein kanadisches Hilfswerk entstehen, als die Dreharbeiten unerwartet von Schießereien überschattet wurden. Die Band wurde daraufhin von UN-Streitkräften ausgeflogen.
"Dort zu sein, den Kugelhagel und das Mörserfeuer um uns herum zu hören, die Verletzten bei der medizinischen Behandlung zu sehen – das hat unseren Glauben daran gestärkt, dass mehr getan werden muss, um Krieg zu verhindern und unschuldige Leben zu schützen", so Frontmann Deryck Whibley bewegt. "Wir würden diese Erfahrung nicht einmal unseren schlimmsten Feinden wünschen", kommentierte auch Gitarrist Dave Baksh. Die Band sei nun überzeugter denn je, dass man härter daran arbeiten müsse, um das Abschlachten unschuldiger Menschen zu verhindern, Waffenhändler zu stoppen und die Bemühungen der Vereinten Nationen zu unterstützen.
Sum 41 hoffen nun, dass das aufgenommene Material vielen die Augen für die verheerende Zerstörung und das menschliche Grauen des Krieges öffnet. Seit 1998 fließt im Kongo wegen politischer Machtkämpfe und wirtschaftlicher Interessen Blut. Manche Schätzungen gehen davon aus, dass bereits bis zu vier Millionen Menschen an den Folgen des Krieges, an Hunger oder aufgrund mangelnder medizinischer Versorgung gestorben sind.
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