Um Pete Doherty, Sänger und Gitarrist der Libertines, gibt es seit längerem Ärger. Nach einem Einbruch in die Wohnung seines Band-Kollegen Carl Barat, gab er nun auch zu, drogenabhängig zu sein.
London (vbu) - Ende Juni fing alles an. Frontmann Pete Doherty war plötzlich nicht mehr bei den Libertines-Konzerten dabei. Statt ihm stand ein Gitarren-Roadie auf der Bühne. Die Shows in Deutschland wurden ganz gecancelt. "Wir sorgen uns um seine Gesundheit", verlauteten daraufhin seine Band-Kollegen. Carl Barat wolle in seinem "derzeitigen Zustand" nicht mit ihm zusammen spielen, antwortete Pete. Die Verwirrung war komplett. Die Libertines ließen einzig verlauten, man wolle sich nicht auflösen. Weitermachen ohne Pete, schrieb Carl auf der Band-Homepage.
Am 25. Juli wurde Pete festgenommen. Er soll in die Wohnung seines Ex-Bandkollegen und besten Freundes Carl eingebrochen sein. Gegen Kaution blieb er bis zur Verhandlung am 11. August auf freiem Fuß. Kurz darauf verkündete Doherty, er habe eine neue Band namens "The Libertines" gegründet. Carl bestand weiterhin darauf, dass Pete zu krank zum Performen sei. "Es war immer dasselbe. Wir haben uns verkracht. Manchmal dauerte das sechs Monate", schoss dieser erneut zurück. Vor Gericht bekannte er sich dann schuldig, in Carls Wohnung eingebrochen zu sein und diesen bestohlen zu haben. Die Anhörung wurde auf den 8. September verschoben.
Gestern gab er nun in einem Interview mit dem Evening Standard zu, drogenabhängig zu sein. Er sei süchtig nach Heroin und Kokain. Mit 18 oder 19 Jahren habe er das erste Mal Heroin genommen, zum Teil vier oder fünf Mal am Tag. Mit 21 habe seine damalige Freundin dann vergeblich versucht, ihn von den Drogen los zu bekommen. Einen angeblich von seiner Plattenfima "Rough Trade" bezahlten Reha-Aufenthalt habe er schon nach vier oder fünf Tagen abgebrochen. "Es muss von innen kommen. Ich brauche Hilfe. Die Sucht killt mich, wenn ich keine Hilfe bekomme", flehte er im Interview.
Am Tag des Einbruchs sei er zu Carlos gegangen, um mit ihm über einen Drummer und einen Bassisten zu sprechen, die auf seiner Etage wohnen. "Die leben von Sozialhilfe und ich will sie unterstützen, weil sie Musiker sind. Ich ging zu Carlos, um ihm zu sagen, dass ich sie nicht selbst bezahlen kann und ich bemerkte, dass ich ihn anschrie. Als ich das mitbekam, habe ich die Tür eingetreten. Es war keine Rache, sondern eher als wollte ich sagen 'Warum ignorierst du mich?'", betonte Doherty.
Beim Band-Streit gehe es aber weniger um seinen Drogenkonsum. Vielmehr streite man sich um die Einstellung gegenüber der Plattenindustrie: "Carlos ist zufrieden damit, ein Album aufzunehmen und es für eine gewisse Zeit zu promoten. Ich kann das nicht. Ich muss Songs schreiben." Wie die Geschichte weiter geht, wird man spätestens am 8. September erfahren, wenn das Gericht entscheidet, ob Doherty ins Gefängnis muss oder nicht.
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