Bei den siebten Blind Auditions stehen endlich einmal die Kandidaten im Vordergrund, die Coaches halten sich zurück. Warum nicht immer so?
Berlin (hhu) - Da hätte ich doch fast meinen Laptop aus dem Fenster geworfen: Der Einstieg zur gestrigen "The Voice Of Germany"-Folge stammte direkt aus meinen Alpträumen. Mark Forster verkleidet sich als Einbrecher und montiert an den Jurystühlen herum. Am Ende stehen dort nicht mehr die Namen, sondern Pfeile. Die zeigen alle auf Marks Sessel. Das kann ja heiter werden.
So schlimm wird es zum Glück nicht: Zum ersten Mal in dieser Staffel nervt Mark Forster nicht. Die meiste Zeit sitzt er nur ruhig da und verzichtet auf Witze. Warum nicht immer so? Ab einem bestimmten Punkt kann einem der Mann sogar Leid tun: Wenn ihm auch das nächste Talent durch die Lappen geht, nämlich, und er schaut, als habe man ihm den Lolli gestohlen.
Ansonsten gab es gestern Abend die perfekte "The Voice"-Sendung zu begutachten. Die Coaches haben größtenteils die Klappe gehalten (bis auf Paddy Kellys überraschend unpeinliche Rapeinlage), und gleich mehrere Kandidaten zeigten Finalpotenzial.
Eine alte Fanta-Bekannte
Zum Beispiel Felicia Peters. Die Gospel- und Rapenthusiastin brachte mit ihrer Version von "Play That Funky Music" mehr Power auf die Bühne als irgendwer sonst bisher in dieser Staffel. Folgerichtig kassiert sie auch vier Buzzer. Jeder will die gebürtige US-Amerikanerin im eigenen Team haben, sie entscheidet sich für die Fantas, obwohl Paddy noch verblüffend gute Rapskills in die Waagschale wirft. Damit kommt er aber nicht gegen alte Zeiten an: Felicia war nämlich 1992 Vorband für die Fantastischen Vier. Dass diese sich daran nicht erinnern können, nimmt sie ihnen aber nicht krumm.
Finalalarm
Ebenfalls Finalqualitäten bringt Rahel mit. Sie tritt hinter einem Vorhang auf, weshalb wir uns alle mal ein bisschen wie Coaches fühlen dürfen. Die echten rätseln währenddessen, ob da gerade eine Frau oder ein Mann singt. Rahel entpuppt sich als weiblich und überzeugt mit ihrer authentisch-rauen Version von Ina Müllers "Pläne" die Fantas, Mark und mich. Leider kommt sie nicht in mein Team, sondern entscheidet sich für den Forster.
Musikalisch das klare Highlight setzt die letzte Kandidatin. Straßenmusikerin Jélila kennt zwar weder die Coaches noch das Format, legt aber mit "Beautiful Tango" eine Mordsnummer aufs Parkett. Laut Mark gehe es daher nur um "Sexiness" im Coachbattle. Dafür holt Paddy extra sein Französisch raus und sichert sich so Jélina für sein Team.
"Ich mach' mich nackt für dich!"
Apropos Sexiness: Der irakische Geflüchtete Abdullah überzeugt mit James Arthurs "Naked" Mark und Yvonne von sich. Die verhaspelt sich in ihrem Werben um den 18-Jährigen gewaltig. In Rekursion auf seine Songwahl bietet sie an, sich vor ihm nackt zu machen. Klar, es ging ihr um emotionale Verletzbarkeit, für Lacher bei ihren Mitjuroren sorgt das trotzdem. Zumindest hat sie mit ihrer unfreiwilligen Avancen Erfolg.
Nicht gereicht hat es dagegen für die Bandkollegen Christian und Rico, die beide keinen der Coaches überzeugten. Auch Musicaldarsteller David aus Wien scheiterte in den Blind Auditions.
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