In Heidelberg und im Raum Bonn feiern Ermittler Verhaftungen gegen Musikpiraten.

Bonn (tei) - Jeder kennt sie, die kleinen Tricks, sich Musik etwas günstiger als zum Ladenpreis zu beschaffen. Unangenehm kann es werden, wenn die illegale Vervielfältigung im großen Stil läuft und auch noch auffliegt. Die Musikindustrie hat ihrerseits bereits im großen Stil für Vorkehrungen gesorgt, um ihre Rechte zu schützen. Die deutsche Landesgruppe des Weltverbandes IFPI, einem Interessenverband der Tonträgerindustrie, vermeldet nun bahnbrechende Erfolge gegen Musikpiraterie.

"Wir kriegen alle großen und viele kleine Fische", vermeldete der hiesige IFPI-Geschäftsführer Martin Schäfer recht vollmundig. In einer Pressemeldung gab der Verband jetzt bekannt, mit einem eigenen Ermittlerstab und der Bonner Polizei das größte illegale Presswerk in Europa zerschlagen zu haben. Die Maschinen seien noch am Rattern gewesen, hieß es, als die Polizei im Raum Köln/Bonn zuschlug. Raubkopien im Wert von 30 Millionen Mark und über eine Tonne des CD-Rohmaterials Polycarbonat sollen beschlagnahmt worden sein.

In Heidelberg wurde ebenfalls eine Festnahme vermeldet. Dem Verdächtigen drohe nun eine Haftstrafe, da es sich wohl um einen "alten Bekannten" handeln soll. Aus der IFPI-Meldung geht hervor, dass ihm bereits fünf Verstöße gegen das Urheberrrecht nachgewiesen wurden. Nun wurde er angeblich erneut mit 500 Masterbändern von Live-Konzerten, die als CD-Vorlage dienen, erwischt - zusätzlich sollen rund 60 000 nichtautorisierte Künstlerfotos sichergestellt worden sein.

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