Mit den Byrds und Crosby, Stills, Nash And Young schrieb der Singer/Songwriter Folk- und Rockgeschichte.
Los Angeles (ebi) - David Crosby ist tot. Der Folkrock-Veteran sei am Donnerstag nach langer Krankheit im Alter von 81 Jahren im Beisein seiner Frau und seines Sohnes Django gestorben, heißt es in US-Medienberichten unter Berufung auf ein Statement von Crosbys Frau Jan Dance. Der Musiker hat noch weitere Kinder, u.a. mit Jackie Guthrie.
Mit Crosby, Stills And Nash bzw. später auch Crosby, Stills, Nash And Young formte er 1968 eine der bekanntesten US-Bands, die in den 70er Jahren Stadionausmaße annahm und 1969 beim legendären Woodstock Festival aufgetreten war. Zuvor hatte Crosby, der 1968 auch Joni Mitchells Debüt produzierte, schon 1964 die kaum weniger einflussreichen Folkrock-Pioniere Byrds mit aus der Taufe gehoben.
In den 80ern saß der Musiker, der sich selbst als Pazifist bezeichnete und ein erklärter Vietnamskriegsgegner war, wegen Kokain- und Waffenbesitzes einmal monatelang im Gefängnis. 1994 musste er sich einer von Phil Collins bezahlten Lebertransplantation unterziehen.
Während man sein musikalisches Talent pries und er über die Jahrzehnte mit zahlreichen Musikgrößen kollaborierte, galt Crosby menschlich als schwierig, mit vielen Wegbegleitern geriet er in Streit. Höhenflüge und Abgründe prägten sein Rockstarleben bis in die späten Karrierejahre hinein. 2019 veröffentlichte Regisseur Cameron Crowe die Doku "David Crosby: Remember My Name".
Mit den Byrds (1991) und Crosby, Stills & Nash (1997) wurde der Musiker gleich doppelt in der Rock and Roll Hall of Fame verewigt. Den Himmel bezeichnete Crosby noch kurz vor seinem Tod auf Twitter als "überbewertet" und "wolkig". In den Sozialen Medien erinnerten bereits zahlreiche Stars an Crosby.
"David und ich sind oft aneinandergeraten, aber es waren meist nur Streifschüsse. Ich war froh, mit ihm im Reinen zu sein. Er war ohne Frage ein gigantischer Musiker. Er war der Klebstoff, der uns zusammenhielt, als wir mit unserem Gesang wie Ikarus der Sonne entgegenflogen. Ich bin zutiefst traurig und werde ihn über alle Maßen vermissen", betonte Stephen Stills.
Graham Nash schrieb auf Instagram: "Die Leute neigen dazu, sich darauf zu konzentrieren, wie unbeständig unsere Beziehung zuweilen war, aber was für David und mich immer mehr als alles andere zählte, war die pure Freude an der Musik, die wir zusammen erschaffen haben, der Klang, den wir miteinander entdeckten, und die tiefe Freundschaft, die wir über all die vielen langen Jahre teilten."
Neil Young, dessen Verhältnis mit Crosby über die Jahre bzw. zuletzt ebenfalls angespannt war, schrieb u.a. auf seiner Website, dieser sei das Herz ihrer Band gewesen: "Seine großartigen Songs standen für das, woran wir glaubten, es war immer lustig und aufregend, wenn wir zusammen spielten. Sein Gesang mit Graham war unvergesslich. Wir hatten eine tolle Zeit, besonders in den frühen Jahren. In meinem frühen Leben war Crosby ein sehr hilfsbereiter Freund."
Auch Melissa Etheridge trauert um den Amerikaner, sie verdankt ihm ihre Kinder, deren biologischer Vater Crosby mittels einer Samenspende ist.
Noch keine Kommentare