XXL Freshman 2022: Die Newcomer im Ranking

Big Scarr / Unfoonk / Big Jade

39. Big Scarr

Herkunft: Memphis, Tennessee
Label: 1017 Records
Monatliche Hörer: 1.5 Millionen

Vielleicht siedele ich Big Scarr viel zu tief an, wenn man sich einfach nur seine kommerzielle Durchschlagskraft anschaut: Immerhin hat der Junge aus Memphis einen Arsch voll Klicks seit dem Gucci Mane-Signing, machte schon Songs mit Pooh Shiesty und Offset und scheint generell auf dem Weg zu sein, ein Staple seiner Stadt zu werden. Das dramatisch benannte "Big Grim Reaper"-Album zementiert das. Aber ich glaube, da liegt auch sein Limit: Von allen 1017-Artists sehe ich bei ihm einfach am wenigsten, dass in einem lebendigen Memphis zwischen Pooh Shiesty, Key Glock und Moneybagg Yo wirklich noch Platz für einen Mainstream-Durchbruch ist. Es gibt auf allen Ebenen, die er bespielt, in meinen Augen gerade interessantere Artists. Es wäre nicht ganz unverständlich, wenn er es aufs Cover schafft, aber ich würde mir seinen Platz für andere Künstler wünschen. Ich glaube, Stand jetzt, nämlich einfach nicht, dass seine Zukunft unerfolgreich, aber auch nicht, dass sie besonders spannend sein wird.

XXL-Faktor: 2/5

40. Unfoonk

Herkunft: Atlanta, Georgia
Label: Young Stoner Life Records
Monatliche Hörer: 220.000

Ähnlich sehe ich es auch bei Unfoonk. Den Typ hat beim letzten Sampler von Young Stoner Life auch Mentor Young Thug ziemlich gepusht. Ich finde ihn grundsätzlich fresh. Gute Stimme, guter Typ, aber eben sehr klar an seine Stadt und sein Label gebunden, was den Sound angeht. Nicht einmal Features von Thugger und Future haben ihn überregional ein bisschen auf den Radar gebracht, außerdem haben schon interessante YSL-Artists wie Lil Keed, Lil Gotit und T-Shyne (der ein ziemlich gutes Tape gedroppt hat) gerade Schwierigkeiten, kommerziell so richtig Fuß zu fassen. Da fällt es doch schwer zu sagen, dass er eine wirklich sinnvolle Ergänzung des Covers wäre.

XXL-Faktor: 2/5

41. Big Jade

Herkunft: Beaumont, Texas
Label: Alemo
Monatliche Hörer: 68.000

Ich will gar nicht so tun, als hätte Big Jade zur Zeit wahnsinnige Relevanz. Sie ist irgendein Rapper aus Texas. Aber, verdammt, dieser Song "Dem Girlz" mit Beatking und Erica Banks geht absolut ab. Einer der besten, die ich in einer ganzen Weile gehört habe. Er hat mich inspiriert, ihr Tape "Pressure" auszuchecken, und ich muss sagen: Die kann was. Die Zahlen sprechen zwar noch nicht für sich, aber wenn jemand Bock auf richtig soliden Texas-Rap hat, der sollte ihr eine Chance geben. Das macht richtig Spaß.

XXL-Faktor: 1,75/5