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13. CEO Trayle

Herkunft: Atlanta, Georgia
Label: LLC / 10k Projects
Monatliche Hörer: 860.000

Es ist eine ganz besondere Bliss, ein Mixtape von jemandem zu finden, das gleichzeitig irgendwie an coole Ideen andockt, aber doch sehr spürbar seinen eigenen Sound mitbringt. CEO Trayle war dieser Wundertüten-Rapper für mich, als er letztes Jahr seinen fünften Mixtape-Ableger der "Happy Halloween"-Reihe abgegeben hat. Irgendwie schon typisch Atlanta, aber keinem MC-Stammbaum so richtig zuzuordnen: Weder so durch wie die Future-Abkömmlinge, noch so weird wie die von Thugger. Da ist ein bisschen Chief Keef in seinem Stil, ein bisschen seiner Exzentrik, aber klanglich reicht das eher an die meditative Downer-Klangwelt von Gunna heran.

Dazu kommt, dass der Kerl überraschend gut textet, wenn man mal einen Blick unter die morbide, violette Trap-Welt wirft. Auf seiner Single "Ok Cool" (die ebenfalls besagten Gunna als Remix bekommen hat) macht er aus gebrochenem Herzen einen der kälteren Songs, die darüber geschrieben wurde. "You got me back to chain smoking" sagt er auf dem Song des gleichen Namens in einem durchgeschmauchten Instrumental. "Alter Ego" konfrontiert ihn mit einem Slim Shady-esken Alter Ego, das alle dunklen Impulse gegen die eigene Verdrängung antreten lässt.

Wo fange ich an? "HH5" erinnert auf vielen Ebenen an die Düsternis, die alte Future-Mixtapes so interessant gemacht hat, lebt aber in Atlantas Moderne und ist auf vielen Ebenen eigenbrödlerischer. Außerdem ist es neben Mavis letztem Tape das einzige dieser Liste, das von Pitchfork mit "Best New Music" ausgezeichnet wurde!

XXL-Faktor: 3,5/5

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