XXL-Freshman Class: Die US-Rap-Newcomer von 2020

9lokknine / Quin NFN / Jackboy

31. 9lokknine

Herkunft: Florida
Monatliche Hörer: 5.059.000

Als ich über Rod Wave sagte, er repräsentiere Florida nicht sehr gut, dann deswegen, weil er keine Vollmacke hat. Introducing 9lokknine: Das ist der Psychopath, der Florida-Rap gerecht wird. Hauptsächlich bekannt für sein Feature auf dem YNW Melly-Viralhit "223s", aber auch mit ein paar Solo-Singles unterwegs, tritt er vor allem in dessen Fußstapfen. Thugger als Shining-Protagonist, so könnte man seinen Sound beschreiben, und auch Songs wie "10 Percent" und "Crayola" geben ihm Kredibilität. Trotzdem kam der Großteil seiner Aufmerksamkeit über Features und Zusammenarbeiten. Heißt: Bis aus ihm wirklich ein eigener Star werden kann, muss noch etwas Entwicklung her.

XXL-Faktor: 2,75/5

32. Quin NFN

Herkunft: Austin
Monatliche Hörer: 1.028.000

Wichtiger Take: Rapper mit Drei-Buchstaben-Kombos im Namen sind schon seit ein oder zwei Jahren die neuen Lil-Rapper, und keiner hat es gemerkt. Während die Lil-Rapper schon längst Alben-Artists geworden sind und kaum noch nennenswerte Newcomer stellen, dominieren die wirklichen Sphären der Trapkids leute wie NBA Youngboy, NLE Choppa, YBN Nahmir, YNW Melly oder eben in Bälde womöglich auch Quin NFN Dieser Austin-Rapper erinnert an einen NLE Choppa mit einer Kante weniger Anarchie in der Delivery, dafür aber etwas mehr Eloquenz und mehr zu erzählen. Trotzdem bleiben Energie, Micskill und Gusto der Haupt-Appeal seiner Musik. "Talkin My Shit" liefert frei aus dem Bauch gerappte Stampede auf einen primitiv stampfenden Beat. Manchmal kann es so einfach sein.

XXL-Faktor: 2,75/5

33. Jackboy

Herkunft: Florida
Monatliche Hörer: 350.000

Und noch einmal Florida. Der hier ist aber wirklich schnell erklärt: Er ist basically Kodak Black, noch einmal. Im Ernst: Er klingt genauso, sieht genauso aus, macht die gleichen Songs und arbeitet sogar mit ihm. Er könnte ein Klonkrieger sein. Wäre an sich zunächst dämlich, aber da Kodak vom Knast aus keine neuen Songs machen kann, muss uns eben jemand anderes mit Weltschmerz aus einem gemurmelten Xanax-Nebel versorgen. Hört man sich "Bipolar" an, macht dieser Jackboy das ziemlich gut.

XXL-Faktor: 2,5/5