Der Suchmaschinenriese Google übernimmt das Videoportal YouTube für umgerechnet rund 1,3 Milliarden Euro. Kritiker sehen darin eine risikoreiche Investition.
San Francisco (tim) - Google verleibt sich Youtube ein. Die Übernahme des Video-Portals soll noch 2006 abgeschlossen werden und stellt mit ca. 1,3 Milliarden Euro in Aktien Googles teuerste Akquisition in der nun achtjährigen Firmengeschichte dar.
"Verdammt günstig für ein Unternehmen, das bereits eine globale Reichweite hat", zitiert der Spiegel Trip Chowdhry vom Analyseinstitut Global Equities Research in San Francisco. Denn: "Die Marke ist nicht geringer einzuschätzen als Google oder Coca Cola". Wenn die Popularität des Portals weiterhin so rasant steige, könne Google sicherstellen, dass die Infrastruktur der Webseite mit dem Wachstum Schritt halte, erklärte die Expertin den technischen Vorteil der Fusion.
Andere Branchenkenner sehen die Zukunft von Google derweil weniger rosig: Obwohl YouTube täglich Seitenaufrufen von 30 bis 40 Millionen verzeichnet, was einem Marktanteil von immerhin 47 Prozent entspricht, steht das erst 2005 gegründete Unternehmen ganz am Anfang. Die Übernahme von YouTube sei die risikoreichste Investition des Suchmaschinen-Giganten aus dem Silicon Valley, übt sich zumindest der Spiegel in Skeptizismus.
Zum einen sei der Übernahmepreis im Vergleich zu Rupert Murdochs Kauf von MySpace mit nur 580 Millionen Dollar sehr hoch. Ein weiteres Problem hätten in der Vergangenheit Urheberrechte dargestellt, da viele YouTube-User Ausschnitte aus Fernsehsendungen, Musikvideos oder Filmen einfach hochgeladen hätten.
Doch auch dieses Problem scheint teilweise gelöst. So wurden etwa mit den Majors SonyBMG und Universal bereits Lizenzverträge geschlossen worden, die die Copyright-Rechte regeln. Außerdem soll ein Filter verhindern, dass nicht autorisierte Inhalte online gestellt werden können. Über den finanziellen Umfang der Verträge wurde jedoch nichts bekannt.
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