Der allgemeine Urheberrechtsstreit zwischen der Musik- und Filmindustrie und der internetnutzenden Weltöffentlichkeit geht in die vierte Runde. Nach Filesharing-Tools, Musik-Foren und Webseiten mit Song-Texten gibt es nun ein neues Ziel: Portale mit nutzergenerierten Inhalten.

New York (tim) - Seiten wie MySpace, Youtube und Flickr, die Nutzern ermöglichen, eigene Inhalte auf einfachste Weise einer größeren Öffentlichkeit zu präsentieren, erfreuen sich steigender Beliebtheit. Nun bekommen auch sie einen Dämpfer von der Musikindustrie. Geht es nach der Universal Music Group, dann sollen künftig keine Musikvideos auf MySpace und Youtube mehr gezeigt werden, da dies die Urheberrechte der Künstler verletze.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, sprach Universal-Chef Doug Morris am Dienstag auf der Merrill-Lynch-Investoren-Konferenz von Beträgen in Höhe mehrerer zehn Millionen Dollar, die die Betreiber von Seiten mit nutzergenerierten Inhalten seinem Unternehmen schuldeten. Eine konkrete Klage gäbe es zwar noch nicht, jedoch würde sehr bald bekannt gegeben, wie mit den angeprangerten Unternehmen umgegangen werde.

Experten erwarten nach dieser Aussage rechtliche Schritte seitens des Unternehmens bereits in naher Zukunft. Fraglich ist nur, wie sich Universal einen fairen Interessensausgleich vorstellt. Pauschale Bezahlmodelle, ähnlich der GEZ- oder GEMA-Gebühren, sind schon allein wegen des internationalen Charakters des Internets kaum durchsetzbar, während Pay Per View- oder Pay Per Upload-Modelle an der Akzeptanz der Nutzer scheitern und damit faktisch das Aus für nutzergenerierte Inhalte im Allgemeinen bedeuten dürften. Dies gilt auch für die letzte und wahrscheinlichste Forderung, die Betreiber von Seiten mit nutzergenerierten Inhalten in vollem Umfang für die Verstöße ihrer Nutzer haftbar zu machen. Bisher handhaben diese es in der Regel so, dass sie urheberrechtlich geschützte Werke von ihren Servern nehmen, sobald die Rechteinhaber Ansprüche melden.

Allerdings scheint diese Möglichkeit der Kontrolle Universal nicht auszureichen. Und auch die positiven Werbeeffekte die für ihre Künstler über diese Portale erzielt werden, sind nicht genung der Kompensation. Schließlich, so Morris, habe man von den Fehlern im Umgang mit MTV gelernt. Diese hätten quasi umsonst ein Multimilliarden-Unternehmen mit Universals Musik auf gebaut.

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Downloads MySpace bald kostenpflichtig?

Die Internetplattform MySpace, die weltweit rund 100 Millionen Mitglieder zählt, hat die Qualität seiner Streams und Downloads drastisch gesenkt. 96 kbps und 22 kHz erinnern eher an die Internetsteinzeit - und das im Zeitalter von DTS-Sound.

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