Die Internetplattform MySpace, die weltweit rund 100 Millionen Mitglieder zählt, hat die Qualität seiner Streams und Downloads drastisch gesenkt. 96 kbps und 22 kHz erinnern eher an die Internetsteinzeit - und das im Zeitalter von DTS-Sound.
Santa Monica (tim) - MySpace ist bekanntlich der Internethype der letzten Jahre. Durch MySpace wurden Underground-Bands wie die Arctic Monkeys, die Abräumer der diesjährigen MTV VMAs Panic! at the Disco oder Lily Allen erst bekannt und erhielten daraufhin Major-Plattenverträge. Hip Hop-Produzent Pharrell Williams organisierte sogar via MySpace ein Konzert exklusiv für seine MySpace-Freunde. Heute ist jeder, der etwas auf sich und seine Musik hält, auf MySpace vertreten - vom Superstar bis zum Amateur. Die Plattform präsentiert seit neuestem auch Gigs der "nächsten großen Bands" wie den dänischen MTV Award-Gewinner Spleen United am vergangenen Wochenende in Berlin.
Vor allem jedoch ist das Internetportal für seine MP3-Downloads bekannt, doch deren Qualität soll nun laut einem Bericht von Tonspion auf gerade mal 96 kbps und 22 kHz verringert werden. Damit will der Konzern Kosten sparen. Zwar kann man in einer selbst gewählten Qualität Songs auf die MySpace-Seite hochladen, die Songfiles werden dann aber auf dem Server automatisch komprimiert.
Kritiker sehen in den Sparmaßnahmen bereits die Vorboten zu einem kostenpflichtigen Musikangebot, denn schließlich soll noch bis Ende des Jahres mit dem Verkauf von Musiktiteln auf MySpace begonnen werden. Damit bekäme Apples Onlinemusikshop iTunes mächtig Konkurrenz, da die Künstler bei Myspace den Preis für ihre Songs selbst bestimmen sollen. Der dürfte unter den bei Apple obligatorischen 99 Cent liegen.
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