Bonez MC - "Bissu Dumm Megalodon Remix"
Bonez wollte, dass sein "Bissu Dumm Megalodon Remix" mit 47 Emcees aus allen (Alters-)Klassen ein "We Are The World"-Moment wird, so beschrieb es Die P im wie immer hörenswerten Video-Interview von unserem Robin Schmidt. Das ist natürlich auf diversen Ebenen ein hanebüchener Vergleich, eher stehen Sidos "30-11-80" oder DJ Kayslays "Rolling 200 Deep" Pate. Trotzdem unterstreicht der Track den Vibe vor Ort und die erarbeitete Anspruchshaltung von Deutschrap 2025.
Der Beat von "Quincy" Jugglerz rumpelt wie einst die Boot Camp Clik durch Boom Bap Brooklyn. Baggy-Jeans und Timbalands erscheinen förmlich aus dem Nichts. Den Refrain rotzt Bonez wie gewohnt asozial auf den Asphalt. Zusammen mit den Gang-Shouts bricht er mit den möglichst perfekt gespitteten Strophen und verstärkt so deren Dynamik. Doch der ist nun Raps Stevie Wonder?
Alte Säcke werden sich noch erinnern, dass es in den 80ern jene Soul-Ikone war, die im kongenialen Zusammenspiel mit dem Boss "We Are The World" mit Leben füllte. Cyndi Lauper und der überlebensgroße Crooner Kenny Rogers teilten sich damals die Plätze zwei und drei. Auf "Bissu dumm" liefern die besten Parts Die P, Jaill und Laas. Juju hasst stabil, Sido zitiert den Nate Klassiker "Blaulicht" und macht auf Pop-Star. Azad, Kolja und Crackaveli kommen mit Charisma, und Celo strahlt mit der "Günther Netzer"-Line eh über allen.
Dazu diggt die Emcee-Gemeinde wie gewohnt tief in Sozialkritik, Straße, Verschwörungstheorien und Punkattitüde. We are vielleicht not the World, aber dafür "die ganze Hood mobilisiert, militant und schwer bewaffnet".
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