laut.de-Biographie
Noah Kahan
Es gehört viel dazu, ein Genre zurück in den Mainstream zu bringen. Vor allem den Indie-Folk: Das ist eigentliche in Genre, das sich in seiner Natur der großen Masse eher verschließt und etwas für die Flanellhemden und Waldhütten sein sollte. Für den 1997 geborenen Noah Kahan zeigt sich aber schon sehr früh ein anderer Weg. Denn der von der US-amerikanischen Grenze zu Kanada stammende Sänger zeigt frühe Anzeichen, ein goldenes Kind seiner Sparte zu sein.
Wer in Vermont groß wird, der wird natürlich entweder mit Country oder mit Indie-Rock sozialisiert. Da bleibt ihm gar keine Wahl. Seine Entscheidung fällt auf Letzteres – und er hört in seiner Jugend sehr viel Hozier, sehr viel Cat Stevens, aber auch Simon & Garfunkel, Counting Crows und Mumford & Sons. Die klassische Post-Pitchfork-Palette also für jemanden, der sich ein bisschen missverstanden fühlt und die Gitarre als Instrument der Selbstverwirklichung sehen wird.
Er zieht bis zu seiner Adoleszenz ein paar mal hin und her, erst nach New Hampshire, dann nach Stafford, die ganze Zeit bleibt die Musik eine Konstante. Schon mit acht Jahren soll er sich seinen eigenen Soundcloud-Account gemacht haben und darauf erste Demos und Trackideen veröffentlicht haben.
Das klassische Internet-Märchen vom viral gehenden Teeniestar bleibt allerdings erst einmal aus. Was stattdessen in den nächsten Jahren Leerstelle passiert, ist, dass der junge Mann von Republic Records entdeckt wird, genauer noch von einem neuseeländischen Produzenten namens Joel Little. Der hat Credentials! Taylor Swift, Lorde, Sam Smith, Imagine Dragons. Man muss kein Snob und kein Kenner sein, um bei diesen Namen zu bemerken: Da könnte das Ziel wohl sein, mehr als eine Waxahatchee hervorzubringen.
Sein erstes Album heißt "Busyhead" und erscheint 2019 unter kompletter Produktion von Little. Es wird kommerziell ein Achtungserfolg und setzt ihn auf die Karte, aber vielleicht nicht ganz in einem Rahmen, wie man es sich bei dem Backing und bei seinem Talent hätte erwarten können. "Hurt Somebody" - auch als Remix mit Julia Michaels, geht ein wenig viral und schafft es in die US-Rock-Charts. Aber das ganze Album erreicht die kanadischen Charts und geht über kurz oder lang Gold; der Follow-Up "I Am, I Was" erreicht das 2021 schon gar nicht mehr.
Republic behält allerdings Ruhe und verliert den Glauben an den Jungen nicht, in dem sie einen Star wittern. Wie sich herausstellen soll, zurecht. 2022 beginnen, seine Snippets die Faszination von TikTok zu treffen – und als er dann Singles wie "Stick Season" veröffentlicht, beginnt ein meteoritenhafter Aufstieg. "Norhtern Attitude", "Stick Season", „Dial Drunk“, alle Songs erreichen locker die Top 40, er kollaboriert mit Größen wie Post Malone, Zach Bryan, Kacey Musgraves, Gracie Abrams oder seinem Vorbild Hozier. Das anerkennen die Fans, aber schnell auch die Strukturen: 2024 ist Kahan bei den Grammys als bester neuer Artist nominiert.
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