laut.de-Biographie
Old Man's Child
Warum sich Thomas Rune Andersen (besser bekannt als Galder) ausgerechnet solch einen Bandnamen ausgesucht hat, erscheint nur auf den ersten Blick geheimnisvoll. Mit dem 'alten Mann' ist niemand anderes als der Teufel gemeint. Somit hätten wir in Galder also den Sprössling des Satans. Jedenfalls handelt es sich bei der Band inzwischen um das alleinige Baby des Dimmu Borgir-Gitarristen.
Das war aber nicht von jeher so, denn Galder (damals noch Grusom) ruft die Band 1989 zusammen mit Drummer Kenneth 'Tjodalv' Åkesson (der später unter anderem bei Dimmu Borgir die Stöcke schwingen soll) in Oslo unter dem Namen Requiem ins Leben. 1993 steht ein mehr oder minder festes Line-Up mit Gitarrist Jon Øyvind 'Jardar' Andersen und Basser Ivar Tristan Lundsten. So entsteht "In The Shades Of Life" und "Born Of The Flickering", wobei auf letzterem Frode 'Gonde' Forsmo von Minas Tirith den Bass zupft.
Musikalisch gibt es den typischen norwegischen Black Metal mit bombastischen Keyboards zu hören, was Century Media recht gut gefällt. Die nehmen Old Man's Child nämlich unter Vertrag und bringen "Born Of The Flickering" 1997 nochmals in ganz Europa auf den Markt, nachdem die ersten beiden Veröffentlichungen bisher nur in Skandinavien zu haben sind. Mit Sacramentum und Rotting Christ ziehen Old Man's Child durch die Lande. Thomas ändert sein Pseudonym Grusom in Galder.
Vor allem "Ill-Natured Spiritual Invasion" ragt aus der Masse heraus, da neben Galder nur noch Strapping Young Lad-Drumvieh Gene Hoglan (Ex-Dark Angel/Death/Testament) an dem Album beteiligt ist. Alles andere spielt Galder selbst ein. Das 1998 erscheinende Album mischt den bisherigen Black Metal etwas mit moderneren Thrash-Sounds der Marke In Flames. Dass sich im Alleingang nicht sonderlich gut touren lässt, ist klar. Galder verschwendet gar nicht erst Zeit mit Gedanken daran, sondern bastelt weiter an neuen Songs.
Jardar und auch Tjodalv sind wieder bei Old Man's Child dabei. Den Bass auf "Revelation 666 - The Curse Of Damnation" spielt ein Kerl namens Memnoch ein. Erneut widmet sich Galder eher dem gängigen Bombast-Black Metal und hat somit einige sehr gemischte Kritiken am Hals. Allein der Sound aus dem Abyss Studio von Peter Tägtgren (Hypocrisy, Pain) scheint über jeden Zweifel erhaben.
Obwohl Galder zur Jahrtausendwende bei Dimmu Borgir einsteigt, trägt er Old Man's Child deswegen noch lange nicht zu Grabe. Allerdings dauert es bis 2003, ehe das nächste Album "In Defiance Of Existance" erscheint, das Galder zusammen mit Fredrik Nordström (Dream Evil) produziert. Partner in crime ist erneut Jardar, doch an den Drums sitzt Ex-Cradle Of Filth/Dimmu Borgir-Drummer Nick Barker. Wirklich aus dem Schatten von Dimmu Borgir heraus, treten Old Man's Child aber auch mit diesem Album nicht.
Ob sich daran etwas mit "Vermin" ändert, darf von Fans und Presse bezweifelt werden. Auch auf dem sechsten Longplayer beweist Galder, dass er als Alleinherrscher bei Old Man's Child eine gute Figur abgibt. Allein die Drums darf erneut ein ganz Großer vermöbeln, denn der Däne Reno H. Kiielerich, der bereits für Dimmu Borgir, Vile, Panzerchrist und Exmortem die Drums malträtierte, gibt seine Visitenkarte ab. Allein Testament-Klampfer Eric Peterson gastiert ebenfalls auf der Scheibe, die Mitte Oktober 2005 erscheint.
Weil Dimmu Borgir immer mehr Zeit erfordern, liegt Old Man's Child eine ganze Zeit lang auf Eis. Da aber keinerlei Zeitdruck herrscht, bastelt Galder im Laufe der Jahre an den einzelnen Songs und holt sich schließlich Peter Wildoer (Darkane/Pestilence) ins Studio, um "Slaves Of The World" einzuprügeln.
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