laut.de-Biographie
Oscar Lang
Auf die Frage, wie er seinen Sound und seine Musik beschreiben würde, hat Oscar Lang in einem Newcomer-Interview mit NME eine sehr konkrete Antwort: Sie klingt wie "wenn man Mac DeMarco, John Lennon und die Wii-Shoppingkanal-Musik zu einem Ball zusammenrollen und in Kevin Parkers Arschloch stecken würde." Bis er zu diesem Schluss kommt, müssen allerdings erst einmal ein paar Jahre vergehen.
Seine ersten musikalischen Schritte macht Oscar 2011 im Alter von elf Jahren, als er beginnt, sich mit dem Thema Songwriting auseinanderzusetzen und in der Folge auch erste kleine Tracks zu schreiben. Dass man allerdings gerade in so jungen Jahren nicht von einem Tag auf den nächsten zu einem routinierten Songwriter heranwächst, merkt auch Oscar schnell.
So dauert es einige Jahre, bis der Brite unter seinem damaligen Künstlernamen Pig 2017 seine erste selbst produzierte Single "The Moon Song" gemeinsam mit seiner Londoner-Kollegin Beabadoobee veröffentlicht. Wenig später erscheint mit "Teenage Hurt" schon sein erstes Album, an dem er zuvor zwei Jahre arbeitete. In ihrer verträumten Lo-Fi-Ästhetik und Bedroom-Pop-Atmosphäre thematisiert die Platte für den noch jungen Oscar einige einschneidende und negative Erlebnisse, wie er in einem Interview mit Adolescent erklärt: "Ich schrieb es basierend auf verschiedenen Dingen, die mir passiert sind oder wie ich mich damals gefühlt habe. Es waren ein oder zwei harte Jahre, da ich meine Schule wirklich nicht mochte und jeden Tag irgendwie deprimiert nach Hause kam und schrieb."
In Kombination mit seiner zweiten, sehr stark von Mac DeMarco beeinflussten LP "Silk", macht sich Oscars harte Arbeit und Eigeninitiative dann bezahlt. Er erarbeitet sich die Aufmerksamkeit des Londoner Independent-Labels Dirty Hit und sichert sich wenig später auch einen Vertrag bei der Plattenfirma.
Im Zuge der Zusammenarbeit entscheidet sich das Label 2018 zu einem Re-Release von "Teenage Hurt" und "Silk", ehe 2019 mit der EP "Bops Etc." Oscars erstes neues Werk mit dem Support eines Labels auf den Markt kommt. Für die Leadsingle "Hey" holt sich der Sänger zur Unterstützung seinen gleichgesinnten DIY-Kollegen Alfie Templeman ins Boot, den er zuvor durch einen gemeinsamen Freund via Instagram kennenlernte.
Der erste große Durchbruch ist für Oscar allerdings kein Grund sich erstmal auszuruhen, im Gegenteil, er arbeitet sogar noch mehr. So viel, dass er 2020 seiner Diskografie mit "Overthunk", "Hand Over Your Head" und "Antidote To Being Bored" gleich drei weitere EPs hinzufügt. Im Laufe der Projekte verändert sich sein Sound außerdem weg von seinen Bedroom-Pop-Wurzeln eine immer rockigere, kantigere und psychedelischere Richtung, die er spätestens auf "Antidote To Being Bored" mit einer Selbstsicherheit verkörpert, als hätte er noch nie etwas anderes getan.
In seiner Komfortzone angekommen, übernimmt er diesen Ansatz auch auf seinem offiziellen Debütalbum "Chew The Scenery". Allerdings vernachlässigt und vergisst er den Charme seiner Anfangszeit nicht, er integriert ihn vielmehr in seine neue Rock-Ausrichtung und kreiert so ein Projekt, das mit über die Jahre angeeigneter musikalischer Reife ein authentisches Selbstbild seiner bisherigen Karriere porträtiert.
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