laut.de-Biographie
Peter Heppner
Die künstlerische Laufbahn des 1967 im hamburgischen Wilhelmsburg geborenen Peter Heppner teilt sich in zwei Hauptbereiche. Da ist zunächst das Band-Projekt Wolfsheim, mit dem Peter und sein Partner Markus Reinhardt ab 1987 auf sich aufmerksam machen. Mit ihren melodischen und tanzbaren Synthie-Sounds erspielen sie sich eine rasch wachsende Fangemeinde.
Doch von jeher wandelt Heppner auch auf Solo-Pfaden und arbeitet an verschiedensten Nebenprojekten. Von 1992 bis 1996 wirkt der Künstler an Aufnahmen von Umbra Et Imago und Girls Under Glass mit. 1998 gelingt ihm mit dem "Goldenen Reiter" Joachim Witt ein großer Single-Hit. Das Duett der beiden Sänger im Song "Die Flut" erreicht in Deutschland Platz 2 der Charts, in Österreich Platz 12, und in der Schweiz Platz 24. Die Schiller-Kollaboration "Dream Of You" erobert 2001 den nationalen Rang 12 und sämtliche Dancefloors. Eine weitere künstlerisch interessante und im Ergebnis reizvolle Arbeit stellt "Glasgarten" dar, hier im Verbund mit Goethes Erben.
"I Feel You" von 2004 bedeutet ein erneutes Zusammentreffen mit Schiller und erweist sich mit Chartsrang 15 als ähnlich erfolgreich wie "Dream Of You." Eine kleine politische Diskussion löst das ebenfalls 2004 veröffentlichte "Wir Sind Wir" mit Paul Van Dyk aus. Die beiden Künstler thematisieren hier textlich einen emotionalen Rückblick auf den Wiederaufbau und weiteren Werdegang Deutschlands nach Kriegsende 1945. Manch Kritiker wittert überzogene Deutschtümelei, was aber nichts am Erfolg der Single ändert: "Wir Sind Wir" erreicht hierzulande Platz 12.
2005 unterzeichnet Peter Heppner bei Warner Music einen Solo-Kontrakt. Der Künstler möchte das Wolfsheim-Projekt zwecks eigner Produktionen für einige Zeit ruhen lassen. Dies führt zu Spannungen mit Markus Reinhardt, der beim Landgericht Hamburg mit einem Verfahren den Ausschluss Heppners aus der Band erreichen möchte. Doch seinem Antrag wird nicht stattgegeben. Weitere gerichtliche Dispute folgen, die die Zukunft von Wolfsheim ungewiss machen.
Mit dem 2008 veröffentlichten ersten Eigen-Album "Solo" entert Peter Heppner auf Anhieb die Top Ten der Charts. Manch findiger Experte vermeint in der Single-Auskopplung "Alleinesein" eine versteckte Abnabelungs-Spitze gegenüber Reinhardt zu erkennen.
Musikalisch bleibt Heppner seinem bisherigen Output, ob in der Band oder im Verbund mit anderen Künstlern, weiterhin verhaftet. Schwelgende Synthie-Sounds, gefühlvolle Melodien, treibende Beats und eine unverkennbare, charismatische Stimme: Peter Heppner hat sich bereits längst zu seiner eigenen Marke mit hohem Wiedererkennungswert entwickelt.
2010 unterstützt er Nena bei einer Neuinterpretation ihres Songs "Haus der drei Sonnen". Kurz darauf entsteht der Track "Genau entgegengesetzt", den Heppner im Duett mit Schlagersängeirn Marianne Rosenberg singt.
Sein erstes Soloalbum bezeichnet der Hamburger als eine Art "Übergangsalbum", ähnlich wie es "Popkiller" für Wolfsheim war. Als weitaus "aussagekräftiger" empfindet er hingegen sein Zweitwerk "My Heart Of Stone", das im Mai 2012 veröffentlicht wird. Mit Lothar Manteuffel und Dirk Riegner findet er für die Produktion des Debüt-Nachfolgers die passende Unterstützung.
Alleine für das Schreiben der Texte benötigt Heppner zwei Jahre. Für den Hanseaten ist die intensive Vorbereitung der Schlüssel zum Erfolg: "Diese Herangehensweise macht den Unterschied zwischen Künstler und jemandem der Unterhaltungsmusik macht aus. Es soll Musik sein, für die man sich Zeit nimmt, sie zu hören und nicht die nebenbei beim Bügeln läuft."
Das Album beschert Peter Heppner Platz sechs in den deutschen Albumcharts – und eine äußerst erfolgreiche Europatournee. Bereits im Jahr darauf nimmt er die Arbeit an Platte Nummer drei auf, das er unter dem Arbeitstitel "Confessions – Geständnisse" ankündigt.
2014 und 2015 geht es dann jedoch erst mal auf ausgedehnte Akustik-Tournee, bevor Heppner in den nächsten beiden Jahren – nicht zuletzt krankheitsbedingt – eine eher ruhige Kugel schiebt. 2017 feiert der 50-Jährige mit der "30 Years Of Heppner"-Tour sein Bühnenjubiläum.
Nach sechs Jahren Studiopause erscheinen im September 2018 gleich zwei neue Platten. Das reguläre dritte Studio-Album hört mittlerweile auf den Namen "Confessions & Doubts". Wolfsheim-Fans kommen derweil mit dem parallel erscheinenden Dance-Album "TanzZwang" auf ihre Kosten.
Noch keine Kommentare