laut.de-Biographie
Ray J
Warum müssen sich Sänger und Rapper so oft im Filmbiz versuchen? Liegt es am egomanen Charisma, oder haben sie einfach einen unstillbaren Geltungsdrang, einen Hunger nach Ruhm und Erfolg? Denn man kann den Phil Collins, Stings, LL Cool Js, Ice Ts und Method Mans dieser Welt eine gewisse darstellerische Begabung nicht absprechen. Sind sie doch als Popstars mit reichhaltiger Videopräsenz ausgestattet. Das Spielen einer Rolle dürfte daher nicht mehr so schwer fallen. Problematisch wird es nur, wenn die Neu-Schauspieler nur noch in Filmen und nicht mehr auf Platte glänzen. Will Smith und Ice Cube sind dafür warnende Beispiele. Noch schlimmer sind jedoch Schauspieler, die sich für ernsthafte Musiker halten. Klampfendilettant Reeves oder Oli. P stellen hier den absoluten kreativen Tiefpunkt dar.
Es ist aber etwas anderes, wenn es sich um Kinderstars aus dem Fernsehen handelt. Na ja, von Heintje spricht heute niemand mehr. Ganz im Gegensatz zu seinen amerikanischen Ex-Kollegen. Janet Jackson hat so angefangen, ebenso wie Moesha-Darstellerin und R'n'B-Sängerin Brandy. Ray J heißt der junge Mann, der den Großen nacheifert. Seine Schwester ist die obengenannte Brandy. In Europa räumen die beiden Geschwister im Sommer 2001 mit der 89er Phil Collins-Coverversion "Another Day In Paradise" groß ab. Doch Ray J kann auch solo, wie er mit dem Club-Burner "Wait A Minute feat Lil Kim" beweist. Sein zweites Album "This Ain't A Game" steigt daraufhin auf Platz 21 der Billboard-Charts ein.
Ray heißt im bürgerlichen Leben Willie Norwood Jr. und kommt in McComb, Mississippi zur Welt. Seine Kindheit verbringt er in Carson, Kalifornien. Schon mit acht macht er seine ersten Gehversuche in der Fernsehwerbung. Vier Jahre später bekommt Ray J seine erste größere Rolle bei der erfolgreichen Sinbad-Show, bei der er auch singen muss. Wie so viele US-Sänger(innen) lernt er diese Kunst schon als Kind mit der Familie zusammen in der Kirche. Die Plattenfirmen werden daraufhin auf sein Gesangstalent aufmerksam und 1996 kommt sein Debut "Everything You Want" auf den Markt. Man kann seinen frühen Style auch auf den Soundtracks zu "Set It Off" und "Dr. Dolittle" auschecken.
Doch seine Schauspielerkarriere kommt ebenfalls nicht zu kurz. Er kann Hauptrollen in Filmen wie "Once Upon A Time When We Were Colored", "The Enemy Within" mit Forrest Whitaker, "Mars Attacks!" mit Jack Nicholson und "Steel" mit Basketball-Monster Shaquille O'Neal vorweisen. "Hoffentlich fange ich bald mit Kampfsport-Training an und gehe ins Gym. Damit ich die Actionfilm- und Drama-Rollen bekomme, daran arbeite ich hart." Bis es so weit ist, muss er sich aber mit der Rolle des Dorian in der Sitcom "Moesha" begnügen. Dort trifft er wieder auf seine erfolgreiche große Schwester Brandy.
"Brandy unterstützt mein Projekt zweihundertprozentig. Sie hat mich schon früher immer in Interviews erwähnt und dadurch war ich vielleicht sogar schon etwas populärer als ich es je hätte sein sollen. Deswegen erwähne ich sie auch immer und will sie immer bei allem dabei haben, was ich mache. Es gibt da überhaupt keine geschwisterliche Rivalität. Im Moment mache ich einfach mein Ding und sie macht ihres. Wenn es zusammen passt, machen wir es auf jeden Fall zusammen. Brandy konnte aber leider nicht bei meinem zweiten Albumprojekt dabei sein."
Der Mädchenschwarm bringt Mitte 2001 das Werk "This Ain't A Game" auf Atlantic Records unter die ungeduldig wartenden weiblichen Fans. Die Platte ist eine typische R'n'B/Rap-Scheibe gewroden und enthält Produktionen von The Neptunes (Kelis, Mystikal, Jay-Z), DJ Clue, Lil Mo und Ray J höchstpersönlich.
Nach zwei Jahren Pause, während der er im Film "Christmas At Water's Edge" mitspielt, steht er wieder im Studio, um an seinem dritten Album "Raydiation" zu feilen, das unter Mithilfe von Rodney Jerkins, Timbaland, R. Kelly entsteht und 2005 in den US Billboard-Charts auf der 48 landet. In Europa geht das teil nahezu unter. Im selben Jahr nimmt er ein Engagement in der letzten Staffel der Serie "One On One" an.
Sein nächster Film erregt hingegen mehr Aufsehen, denn 2007 macht ein Sextape die Runde, iin dem Ray mit IT-Girl Kim Kardashian zu sehen ist. Musikalisch ist Ray ebenfalls wieder aktiv, denn als erster Künstler veröffentlicht er auf Shaquille O'Neals Imprint ein Album. "All I Feel" schlägt sich ganz wacker und erreicht wieder Top Ten-Status.
2009 bringt Ray seine eigene Reality-Show namens "For The Love Of Ray J" an den Start, zu dem er auch ein gleichnamiges Album beisteuert. Ein Jahr später steht er mit seiner Schwester Brandy in "Brandy & Ray J: A Family Business" vor der Kamera. Aber ganz egal, in welchem Format sich Ray J auch rumtreibt, der Rubel rollt.
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