laut.de-Biographie
Rebecca Ferguson
Als die 23-jährige Jurastudentin in der siebten Staffel des englischen Castingformats X-Factor das erste Mal die Bühne betritt, steht eine unsichere, ruhige und nervöse junge Frau vor den Juroren. Sie stammt aus Liverpool, hat bereits zwei Kinder und nahm schon erfolglos an früheren Staffeln von X-Factor und P.Diddy's Starmaker teil.
Der erste Song, den sie vor Simon Cowell, Nicole Scherzinger und Louis Walsh singt, ist Sam Cookes "A Change Is Gonna Come". Und trotz nach eigenen Aussagen geringem Selbsbewusstsein und großer Nervosität, legt sie einen umwerfenden Auftritt hin. "Deine Stimme bewegt mich sehr!", meint Jurorin Scherzinger.
Bis es zu diesem Auftritt kommt, ist das Leben Rebecca nicht so sehr gewogen. Ihr größter Traum ist schon immer die Musik. Bereits in frühen Jahren begann sie mit dem Schreiben von Songs, mit 14 Jahren bekam sie von einem Freund, der von ihrer Liebe zur Musik wusste, Kassetten von Cher und Whitney Houston. Doch zuhause darf sie nur christliche Musik hören.
Als sie es endlich schafft, sich mit einem Job in einer Boutique ein paar Gesangsstunden zu finanzieren und sich damit auf dem Performing Art College in Cambridge zu bewerben, wird sie plötzlich schwanger. Und das mit 17 Jahren. Als ihre Tochter zwei Jahre alt ist, bekommt Rebecca ihren Sohn. "Die Leute sagten zu mir: 'Jetzt ist dein Leben ruiniert!'", erinnert sich Rebecca. "Und eine Weile glaubte ich das auch. Aber man muss seine Träume nicht aufgeben, nur weil man Kinder hat. Sie haben mich zum Erfolg getrieben, denn ich will ihnen ein besseres Leben bieten können. Und mir."
Mit ihrer Teilnahme an der siebten Staffel von X-Factor wendet sich ihr Schicksal. Ihre vor Eleganz strotzende soulige Stimme setzt die Messlatte für die diesjährige Show weit oben an. Von Show zu Show gewinnt sie an Selbsvertrauen zurück, sie findet ihre alte Form und ihren längst ausgeträumten Traum wieder. Im Finale singt sie schließlich zusammen mit Christina Aguilera, die sie als großes Idol bezeichnet. Und obwohl sie sich mit "Beautiful" nicht gegen den großen Konkurrenten Matt Cardle durchsetzen kann, bekommt sie trotzdem einen Plattenvertrag bei Syco Music.
Ihr Debüt-Hit "Nothing's Real But Love" schnellt von null auf drei in den britischen Charts und erreicht nach wenigen Wochen Platin-Status. Man spricht bereits hier von einer ehrwürdigen Nachfolgerin großer britischer Sängerinnen wie Amy Winehouse oder Adele. Letztere outet sich sogar selbst als Fan der mittlerweile 25-Jährigen und gibt zu, bei der Fernsehabstimmung an die 80 Mal für sie angerufen zu haben.
Dass sie sich auch auf Albumlänge bewährt, beweisst sie mit ihrem Debüt "Heaven", das fast ausschließlich aus eigenen Songs besteht. Mit ihm erklimmt sie in ihren heimischen Charts Platz 3. Selbst in den US-Charts erlangt Ferguson mit Platz 23 einen Achtungserfolg.
Aus dem schüchternen Liverpooler Mädchen, das beim Vorsingen vor der X-Factor Jury vor Aufregung in Tränen ausbricht, geht mit dem 2013 erscheinenden "Freedom" eine erwachsene Diva hervor. Der samtig weiche Soul des Vorgängers weicht durchstrukturiertem R'n'B. Neben einem Duett mit John Legend finden sich im Sound deutliche Emeli Sandé-Einflüsse.
Als große Vorbilder nennt Rebecca Ferguson Ben Howard, Ray Charles, Bombay Bicycle Club, Tupac, Sam Cooke, Nina Simone, Stevie Wonder, Florence And The Machine, Beyoncé, Nicki Minaj und natürlich Adele. Diese Bandbreite von Einflüssen und Verehrung ihrerseits sind auch in ihren Liedern wiederzufinden. "Ich möchte meinen Fans zeigen, wer die wahre Rebecca ist." gibt Ferguson im Interview mit kulturnews.de zu Protokoll. "Außerdem bieten mir meine Songs die Chance, mit meinen Verletzungen zu arbeiten - und dadurch an ihnen zu wachsen."
Noch keine Kommentare