laut.de-Biographie
Robin McKelle
In der Brust von Robin McKelle schlagen zwei Herzen. Eines pumpt im Takt des Souls, das andere klopft und füddelt zu den Klängen des Jazz. Doch egal, wofür sie sich gerade mehr begeistert: Die Sängerin bleibt ein Energie-Tonikum.
Robin McKelle wird als Robin McElhatten 1976 in Rochester, New York geboren. Zu ihren Einflüssen zählen schon seit früher Kindheit Aretha Franklin, Donny Hathaway, Nina Simone und Gladys Knight.
Gerade einmal fünf Jahre alt, beginnt die Tochter einer Kirchenchorsängerin, klassisches Piano zu erlernen. Gleichzeitig übt sie sich zehn Jahre lang am Flügelhorn. Als Teenager wechselt sie auf Grund der großen Liebe zum Genre zum Jazz. Die neuen Idole hören auf die Namen Ella Fitzgerald, Sarah Vaughan, Frank Sinatra und Nancy Wilson.
Ihre ersten Bühnenerfahrungen macht McKelle mit diversen Schulbands. Zwischen 1994 und 1996 studiert sie Musik an der University of Miami. Sie wechselt nach Boston aufs Berklee College, an dem sie ihren Abschluss macht. Am Ende ihrer Studienzeit steht sie zunehmend als Background-Sängerin auf der Bühne. 2004 gewinnt sie in Washington, D.C. die "Thelonius Monk Vocal Jazz Competition".
In der Folgezeit arbeitet sie mit den ganz Großen des Geschäfts zusammen. George Duke, Wayne Shorter, Herbie Hancock, Carly Simon, David Bowie, Don Grusin und Michael McDonald: nur eine kleine Auswahl.
Sie übernimmt die Rolle der Leadsängerin beim Boston Pops Orchester. Keith Lockhart, Dirigent des Orchesters, schwärmt von ihr in höchsten Tönen. "Sie ist ein kommender Star. Eine Stimme, die dem Vergleich mit Sarah Vaughn und Ella Fitzgerald stand hält. Gleichzeitig klingt sie manchmal wie die junge Aretha Franklin. Wenn man ihr zuhört, bläst sie alles hinweg."
2006 ist ihre Zeit im Hintergrund vorbei. Mit den Alben "Introducing Robin McKelle" und "Modern Antique" wirft sich die Sängerin mit Big-Band-Jazz ins Rampenlicht. Auf ihnen interpretiert sie Klassiker wie "On The Sunny Side Of The Street", "For All We Know" oder "Bei Mir Bist Du Schoen" neu. Schnell gilt sie als Diva in Ausbildung.
"Ich habe ein paar Demo-Tapes aufgenommen, und diese landeten auf dem Schreibtisch von Cheap Lullaby Records. Das erste Album wurde sehr schnell veröffentlicht. Ich tourte durch die ganze Welt, spielte dank meiner ersten beiden Alben an immer größer werdenden Veranstaltungsorten. Vielleicht ging es etwas zu schnell, um mich selbst zu finden, aber ich bereue es nicht."
Doch so ganz entsprechen "Introducing Robin McKelle" und "Modern Antique" nicht Robin McKelles Vorstellungen. Der große Wandel setzt 2010 mit "Mess Around" ein. Sie verlässt die Eingefahrene Big-Band-Schiene und nähert sich dem Soul-Jazz an.
Sie covert Songs der Beatles, Bee Gees und Leonard Cohen. Aber auch R'n'B-Standards wie "Cry Me A River" finden ihren Weg auf das Album. Unterstützt wird sie zum Teil von Fred Wesley, dem legendären Posaunist aus dem Dunstkreis von James Brown.
"Die Menschen akzeptieren die Veränderung, da sie sie als natürlich ansehen. Ich kann meine Persönlichkeit viel besser im Soul-Jazz ausdrücken. Es kommt einer Art Befreiung gleich. Es war ein Risiko, aber ich mag es nicht, im Status Quo zu verharren."
Mit "Soul Flower" und ihrer neu gegründeten Band The Flytones lässt Robin McKelle 2012, nun bei Sony Music gelandet, den Jazz fast vollständig hinter sich. Erstmals besteht das Album fast durchgehend aus selbstgeschriebenen Liedern. Eine Tatsache, die McKelle mit Stolz erfüllt: "Das ist die Platte, von der ich immer geträumt habe." Unterstützung findet sie mit Lee Fields und Gregory Porter.
Mit der Kraft der zwei Herzen findet McKelle ihre eigene Identität. "Meine zwei Lieblings-Jazz-Sängerinen sind Ella Fitzgerald und Sarah Vaughan. Sie sind beide so unglaublich. Auf der anderen Seite bin ich extrem von Aretha Franklin, Chaka Khan, Conny Hathaway und Marvin Gaye beeinflusst. Meine Musik setzt sich aus diesen verschiedenen Stilen zusammen und hilft mir, meine Nische zu finden."
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