Porträt

laut.de-Biographie

Sam Fender

"Ich bin in einem Ort aufgewachsen, wo es viele Kinder von Familien ohne Job gab, die dann ebenfalls nicht gearbeitet haben. Es geht viel um Angst, wenn du in einer Stadt wie dieser aufwächst – Angst, nichts aus dir zu machen. Ich wollte dort nicht verharren. Ich habe meine Schule versaut, weil ich zu beschäftigt damit war, ein Idiot zu sein und Gitarre zu spielen, und habe dann jahrelang in einem Pub gearbeitet. Es sah alles schwer danach aus, dass ich hier für immer bleiben würde", sagt Sam Fender über seine Jugend.

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Das Geschwister-Festival Southside/Hurricane kündigt 45 neue Acts an, darunter Girl in Red, Sam Fender, Jimmy Eat World und Zartmann.
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Aufgewachsen im kleinen North Shields in England, bekommt seine Musik schnell den Ruf, die Stimme einer traurigen, verwirrten Generation zu sein. Vermutlich fühlt sich Ben Howard, der 2017 seine melancholische Surfer-Mucke schon längst gegen hallige Trauer-Chords eingetauscht hatte, dem Newcomer deshalb verbunden und fördert ihn, wo es nur geht. Noch im selben Jahr erscheint mit "Play God" die erste Single des zu dem Zeitpunkt 21-Jährigen.

Plattenfirmen und große Medienhäuser werden aufmerksam und schicken den Indie-Singer/Songwriter zunächst als Vorprogramm auf Tour. Gemeinsam mit seiner zwei- bis dreiköpfigen Band supportet er sowohl Hozier als auch Catfish And The Bottlemen und Jake Bugg. Irgendwo da siedelt sich Sams Musik auch an: zwischen dem halllastigen Songwriting des Folk-Stars, den Catfish-E-Gitarren und diesem Stimme-einer-Generation-Gen von Herrn Bugg.

Noch 2018 entsteht die erste EP "Dead Boys". Dem Ruf, ein trauriger Junge zu sein entsprechend, handelt sie von Drogenabstürzen und Suizidgedanken der Jugend. Mit "The Sound" gibt es sogar den ersten kleinen Indie-Hit, für den Sam Fender direkt die erste Preis-Nominierung erhält: Gemeinsam mit Billie Eilish, Khalid und Sigrid nominiert ihn die BBC für den "Sound of 2018"-Award. "Play God" landet außerdem auf dem FIFA-19-Soundtrack. Für die größte Überraschung sorgt er allerdings bei den Brit-Awards Anfang 2019. Er gewinnt den Kritiker-Preis und schließt sich so einer Riege großer Namen wie Sam Smith, Adele oder Florence And The Machine an.

Sam Fender - People Watching
Sam Fender People Watching
Ein beschwingter Tanz durch schwere Zeiten.
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Dank des daraufhin erscheinenden Debüt-Albums "Hypersonic Missiles" und einem Auftritt in Jimmy Kimmels Late-Night-Show folgt 2019 die erste eigene Headline-Tour durch Europa und der endgültige Beweis, dass er doch nicht in der deprimierenden Kleinstadt verrotten muss. Von hier an geht es schnell und steil bergauf, auch weil sein Erstwerk gefühlt Bruce Springsteen aus den Staaten ins Brit Pop-Universum überführt und dazu noch eine Prise Oasis einstreut. Das muss die Massen begeistern.

Damit ist der Startschuss für einen der talentiertesten Songwriter unserer Zeit gefallen. Den Durchbruch kurz sacken lassen und dann nachlegen, so lautet die Devise. Fender nutzt die Corona-Zeit, um mit "Seventeen Going Under" gleich sein zweites Album aufzunehmen. Die Platte knüpft nahtlos an das Debüt an und verstärkt den Hype um den jungen Briten nur noch mehr. Das liegt nicht zuletzt am alles überstrahlenden Titeltrack, der emotional mitnimmt in eine Zeit, in der der damals 17-Jährige seine Mutter finanziell unterstützen musste.

Es folgen weitere Touren, die Bühnen werden größer und die musikalische Begleitung variantenreicher. Saxofone, Geigen und weitere Instrumente sind längst Teil der Show und erwecken die Songs live zu neuem Leben. Zeit, den Erfolg der letzten Jahre noch einmal Revue passieren zu lassen.

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Erst im August 2024 enthüllt Fender wieder neues Material im Rahmen einer kleinen Show. Wieder ist der Titeltrack der erste Vorbote und gleichzeitig das Motto der neuen Platte. Das dritte Studioalbum verschreibt sich diesem Gedanken und steht Ende Februar 2025 in den Startlöchern. Bestens getimt, begibt sich der Brite mit dem Release auf Europa-Tour, um das neue Werk zu promoten. "People Watching" dreht sich darum, Menschen zu beobachten, zu erkennen, wie Schicksalsschläge ganze Biografien prägen, und erzählt, wie uns alle die Sehnsucht nach mehr Leichtigkeit eint. Im Vergleich zu den beiden ersten Alben kommt es nachdenklicher, gemächlicher und reifer daher, ohne den eigenen Stil essentiell zu verändern. Zu diesem Zeitpunkt kann der Senkrechtstarter ohnehin wenig falsch machen: die Herzen der Musikwelt hat er längst erobert.

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Sa 21.06.2025 Scheeßel (Eichenring)
So 22.06.2025 Neuhausen ob Eck (Take-Off Park)
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