Porträt

laut.de-Biographie

Sam McClain

Im Leben des Blues- und Gospel-Sängers Samuel McClain alias Mighty Sam McClain spielen nur vier Dinge eine große Rolle: Gospel, Blues, Jesus und Whiskey.

Mighty Sam McClain & Knut Reiersrud - Tears Of The World Aktuelles Album

Samuel McClain kommt im April des Jahres 1943 in Monroe in Louisiana zur Welt. Bereits im zarten Alter von fünf Jahren wird der kleine Samuel mit zwei Dingen konfrontiert, die das Leben des Jungen nachhaltig prägen sollten: Gospelmusik und Whiskey.

McClain erinnert sich: "Ich konnte noch nicht einmal das ABC fehlerfrei aufsagen, da schleifte mich meine Mutter bereits in ihre Gospel-Kirche. Zur selben Zeit flößte mir mein Onkel seinen Lieblingswhiskey ein. Ich wurde also schon früh auf das Erwachsensein vorbereitet."

Während Samuel seinen Onkel liebt, empfindet er gegenüber seinem Stiefvater nur Abscheu und Hass. Fast täglich schlägt ihn der Ehemann seiner Mutter. Mit 13 hat er genug. Sam reißt aus, verlässt die Familie und kehrt auch der Schule den Rücken: "Ich hätte meinen Stiefvater auch einfach töten können. Überall in unserem Haus lagen Waffen herum. Aber ich wollte niemanden töten. Ich wollte nur raus aus diesem Schlamassel."

Auf eigen Beinen stehend, findet Samuel sein Wohl in der Musik. Er liebt Gospel und Blues. Wenn er alleine ist, singt er. Er bringt sich auch das Gitarrespielen selbst bei. Als die Army an Samuels Haustür klopft, hat er bereits einige Band-Erfahrungen gesammelt. Uncle Sam schickt ihn nach Shreveport in Louisiana. Dort lernt er weitere Bands und Musiker kennen.

Während dieser Zeit tritt auch die erste Frau in Samuels Leben. Schnell wird geheiratet. Doch nach sechs Monaten hängt der Haussegen bereits schief. Samuel lässt sich wieder scheiden. Über Umwege landet McClain schließlich in Florida. Wieder heiratet er. Diesmal hält die Ehe länger. Erst nach zehn Jahren geht die Beziehung in die Brüche.

Das Ende seiner zweiten großen Liebe markiert aber auch den Beginn seiner professionellen Karriere als Musiker. Mittlerweile in der Szene gefeiert als Garant für überdurchschnittliche Blues- und Gospel-Interpretationen, nimmt Sam McClain im Jahr 1986 sein Debütalbum "Your Perfect Companion" auf.

Der Sänger ist jetzt obenauf. Es folgen weitere Platten, jede Veröffentlichung begießt er ordentlich. Meist mit Whiskey: "Bei uns zuhause wurde immer getrunken. Wir hatten immer viele Freunde um uns herum, die mit uns feierten und musizierten."

McClain nimmt die Dinge meist selbst in die Hand. Er kümmert sich ums Booking und fährt sich und seine Band-Kollegen mit dem Auto von Auftritt zu Auftritt. Aber irgendwann ist Schluss mit lustig. Er wird betrunken von der Polizei angehalten und muss für drei Monate seinen Führerschein abgeben:

"Das war ein Moment der Erleuchtung. Plötzlich fiel alles auseinander. Wir hörten dann auf mit dem Trinken, und auf einmal war mein Haus leer. Das waren nämlich alle keine echten Freunde, nur Saufkumpane."

Die Musik steht dem Sänger als einzige Konstante treu zur Seite. Gemeinsam mit Künstlern wie Natalie Merchant, Mario Frangoulis, Knut Reiersrud und vielen anderen veröffentlicht McClain bis zum Jahr 2012 jede Menge Perlen, darunter den Song "Too Much Jesus (Not Enough Whiskey)", der ihm sogar eine Grammy-Nominierung einbringt.

Nach der Veröffentlichung der Compilation "Songs From A Stolen Spring" im Jahr 2014 erleidet Sam McClain ein Jahr später im April 2015 einen Schlaganfall. Zwei Monate später stirbt der Sänger. Die genaue Todesursache bleibt ungeklärt.

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